Kategorie: Spieltag

(opa) Noch vor ein paar Jahren hätte ich für den Titel dieses Openers wohl einen Nackenschlag bekommen, wenn ich Hertha in einer Reihe mit anderen Investorenclubs wie der TSG Hoffenheim, VW, Bayer oder aber auch Augsburg genannt hätte. Heute ist das längst Realität, dass ein Investor gefunden wurde, der bereit war, so viel Geld bei Hertha zu investieren, dass das dreistellige Millionenloch zugeschüttet werden konnte, welches man in der Nach-Hoeness-Ära durch sportliche Dellen wie finanzielle Miseren kunstvoll ausgehoben hatte. Nun sind wir in einer Reihe zu nennen mit denen, die einige Fans einst als “Totengräber des Fußballs” genannt hatten.

(opa) …fickt und Kotze kaut, der trinkt auch das, was Gaffel braut” ist die “berlinischste” Art, sich in Köln unbeliebt zu machen. Der Kölner, der nicht müde wird zu betonen, dass er direkt vom Römer oder Napoleon abstammt, hält sein in Reagenzgläsern serviertes, obergäriges und bierähnliches Getränk als Kulturgut wie den Dom, der ohne die Gelder des preußischen Königs jedoch wohl immer noch Schweinestall wäre. Der Hang zur selbstgefälligen Großkotzigkeit ist daher vielleicht eher verbindendes als trennendes. Zumal man auch in Berlin gut schmeckendes Bier suchen muss.

(opa) Woher hat die Bielefelder Alm eigentlich ihren Namen? Darüber scheint es mehr als eine Theorie zu geben. Die eine besagt, dass ein Vereinsmitglied beim Anblick des Rasens gesagt haben soll, es aus dort wie auf einer Alm. Die andere ist, dass böse Zungen behaupteten, dass dort der höchstlegene Spielort der Bundesliga sei. Man brauche ein Jahr für den Aufstieg und ein Jahr für den Abstieg. Fahrstuhlmannschaft heißt das anderswo, wenngleich in Hamburg die Taste für die obere Etage zu klemmen scheint.

(opa) Zwischen den Jahren gönne ich mir mal den Luxus lasse das Pendel ein wenig ausschwingen, daher gibt’s nach dem Jubiläumspost auch erst heute wieder etwas zu lesen. Ich war über den Jahreswechsel bei Freunden in der Rhön, hab ein bisschen schneebedecktes deutsches Mittelgebirge als Kulisse genossen und mit einem Ziehen im Bauch über die heutige Partie nachgedacht. Woher das Ziehen kam? Wetterfühligkeit ist es nicht, sondern die schmerzhafte Erfahrung, wie gut Herthas Qualitäten darin sind, am Boden liegenden Gegnern aufzuhelfen. Immerhin ist Hertha dieses Jahr noch ungeschlagen. Der Gegner allerdings auch.

(opa) Zum vierten Advent nach einem turbulenten Jahresende und einer noch ereignisreicheren Woche (u.a. der Tod eines Freundes) aus selbigem Grund nur ein kurzer Opener, bevor ich an sunny übergebe. An Fahrten ins Breisgau denke ich abgesehen von der langen An- und Abreise immer gern zurück. Ein schönes Stück Deutschland, mit die meisten Sonnenstunden pro Jahr, kulinarischer Einfluss der Franzosen, pittoreske Innenstadt, durch die Straßenbahnen pflügen und ein beinahe familiär wirkendes Umfeld des Stadions mit dem Charme eines Sportplatzes und einem Gästebereich, der nicht überdacht ist und in dem in den meisten Fällen wegen Anwohnerbeschwerden nicht getrommelt werden durfte. Andere Länder, andere Sitten, den Sprachführer deutsch-badisch sollte man griffbereit haben, um Konversation mit der autochthonen Bevölkerung betreiben zu können.

(opa) Mit dem Abendgruß der berühmten Mainzelmännchen geht’s hinein in den Opener des Spieltags. Die Aufgabenstellung ist denkbar einfach und kann nur lauten: Wir holen drei Punkte und den Heimsieg. Doch wer die alte Dame kennt, weiß, wie viel Mitleid sie mit am Boden liegenden Gegnern hat, dabei gibt’s keinen Grund, gegenüber die Rheinpfälzern mitleidig zu sein, jetzt mal von ihrer kümmerlichen “Stadt” abgesehen, Mainz hat gerade mal mit Ach und Krach knapp über 200.000 Einwohner und wäre bei der letzten Berliner Bezirksreform zwangsfusioniert worden.

(opa) Heute ohne Vorwort von mir, sonst schaffe ich nicht alles, was ich mir vorm Spiel vorgenommen habe. Daher gleich zum Tippspiel und anschließend rüber zu sunny:

(opa) Wenn ich in den letzten Tagen bisweilen etwas stiller war, liegt das am Jahresende, was mir fast mehr Arbeit beschert als mir lieb ist. Andererseits bin ich allerdings auch demütig genug, dass der Impact der Pandemie bei mir im Grunde genommen kaum spürbar ist, weshalb ein Jammern eher auf sehr hohem Niveau einzuordnen wäre und wenn ich mit der Kutsche durch die Straßen fahre mir “sollen Sie doch Kuchen essen” denke 😉 Aber keine Sorge, weder trage ich (trotz schütteren Haupthaars) wie Marie Antoinette eine Rokkoko-Perücke noch sind in den Straßen Armut und Elend sichtbar und wenn etwas prekär ist, dann scheint mir das eher Bildung und Anstand zu sein.

(opa) …ein Lichtlein brennt. Wobei es schon Zeiten gab, in denen Trainer wegen weniger vor die Tür gesetzt wurden, doch im Friesenhaus scheint man eine gewisse “Anspannung” zu verspüren und die Platzierung zu Weihnachten im Auge zu haben. Wenn man dem “Rant” unseres ehemaligen Blogpapis auf Twitter Glauben schenken darf, dann dürfte der Abschied von Preetz besiegelt sein, wenn Hertha zu Weihnachten “wieder nur Zehnter” ist.