Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2022, Allgemein, Spieltag

So ein Käse

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(opa) Da war man gerade in gewohnter Weltuntergangsstimmung, die Fetzen flogen bei der Hertha in mehr oder weniger schöner Regelmäßigkeit und dann scheint ein einziger Sieg allen Trübsal davon zu wehen. Schon lange habe ich nicht mehr so erfreute Gesichter von Herthanern gesehen wie nach dem gestrigen 3:0 Heimsieg gegen durchaus formstarke Hoffenheimer. Unter den wachsamen Augen von unserem schottischen Co-Trainer lief die Mannschaft zu ungeahnter Form auf und pulverisierte den Gegner nahezu.

Doch es bleiben Fragen: Wo hatte diese Mannschaft diese Qualitäten in den letzten Monaten so erfolgreich versteckt? Wie kommt es, dass Platte plötzlich wieder Freistöße kann? Alle Treffer fielen nach Standards und man mag sich kaum vorstellen, dass das unter Labbadia, Dardai und Korkut nicht geübt wurde? Welche Stellschrauben auch immer das Trainerteam bedient hat, genau so wird man nicht nur die Liga halten, sondern auch in Tabellenregionen vorstoßen, wohin wohl alle möchten, auch wenn man sich über den Weg dorthin oft uneinig ist.

Doch unmittelbar nach so einem Befreiungsschlag war auch mir nicht nach zerreden und analysieren, sondern einfach nur danach, ausgelassen das Herthanerdasein zu genießen und die geschundene Fanseele zu kurieren. Der Samstagabend war feuchtfröhlich und der Sieg wurde mehr als einmal reichlich begossen und man traute sich wieder, von besseren Zeiten zu träumen. Großartig!

In den ersten 20 Minuten konnte man eine Mannschaft bewundern, die ihren Gegner dominiert hat. Es wurde wahnsinnig gepresst, jeder ballführende Gegenspieler wurde angelaufen, Räume und Passwege clever zugestellt, schnell umgeschaltet und die meisten Pässe kamen sogar beim Mitspieler an. Wenn es doch nur immer so laufen würde. Nach 20-25 Minuten ließen die Kräfte ein wenig nach und schon wurde auch der Gegner gefährlicher. Da wird das Team um Leuthard die Spieler in den nächsten Wochen wohl noch ordentlich quälen, damit man diesen Spielstil länger durchhält. Doch auch beim Gegner ließen die Kräfte nach und so war er irgendwann mürbe gespielt.

Drei Standards wie aus dem Lehrbuch ließen es dreimal im Hoffenheimer Tor klingeln. Dreimal! Das von einem Team, was in 2022 noch nicht gewonnen hatte und dessen eigene Standards in den letzten 2-3 Jahren eigentlich nur dafür gut zu sein schienen, den Angriff des Gegners einzuläuten. Diesmal wurde trotz einiger individueller Wackler aber nicht nur vorn getroffen, sondern hinten stand trotz der Wackler auch die Null. Wenn man an diese Form anknüpfen kann, könnte das ein einigermaßen versöhnlicher Saisonabschluss werden.

Aber dachte man das nicht auch schon nach dem Sieg über den BVB im Dezember, dass jetzt die Wende geschafft sei, um dann in ein noch tieferes Loch zu fallen? Doch husch, husch, weg mit den trüben Gedanken und noch den Nachhall von gestern genießen. “Ham wa die verhaun!”

HaHoHe, Euer Opa

Meine Top 5 Stars von #BSCTSG waren...

  • Co-Trainer Mark Fotheringham (19%, 259 Votes)
  • Standard-Platte (18%, 251 Votes)
  • Tousart (17%, 234 Votes)
  • Mittelfeld-Stark (15%, 206 Votes)
  • Ascacibar (10%, 132 Votes)
  • Hoteltrainer Felix Magath (5%, 74 Votes)
  • Kempf (4%, 56 Votes)
  • Belfodil (3%, 43 Votes)
  • Zu Null Schwolow (2%, 23 Votes)
  • Boyata (2%, 22 Votes)
  • Richter (1%, 20 Votes)
  • Pekarik (1%, 14 Votes)
  • Konnte den Sieg nicht verhindern-Selke (1%, 12 Votes)
  • Dardai (0%, 6 Votes)
  • Gechter (0%, 5 Votes)
  • Flügel-Serdar (0%, 4 Votes)
  • Kade (0%, 3 Votes)
  • Mittelstädt (0%, 2 Votes)

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P.S.: Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich von der Verpflichtung Magaths nicht allzu begeistert war, aber hatte versprochen, dass ich mir eine Scheibe Käse auflegen werde, falls es doch klappt. Ich werde wohl schon einmal einkaufen müssen 😉

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