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Im Fokus: Pal Dardai

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(mal) Puh, immer wenn man denkt es könnte nicht mehr schlimmer kommen haut Hertha noch einen raus. Oder in diesem Fall Pal Dardai. Als wäre das Chaos in den letzten Jahren nicht schon groß genug gewesen und die Leidensfähigkeit aller Herthaner nicht schon bis zum Letzten ausgereizt, scheint Hertha nochmal richtig einen draufsetzen zu wollen. Eins muss man Hertha jedenfalls lassen, Mittelmäßigkeit gibt es nicht. Weder nach oben noch nach unten, entweder richtig Chaos oder mindestens Champions League, wenn nicht sogar der Weltpokal.

Aber kommen wir zum Spieler im Fokus, der heute nur bedingt etwas mit den 90 Minuten auf dem Platz zu tun hat, aber auf jeden Fall dafür verantwortlich ist

Pal Dardai

Vorweg muss ich sagen, und ich denke das wisst ihr alle, ich bin ein wirklich großer Pal Dardai Fan. Er hat Hertha nach den Chaosjahren mit Abstieg, Aufstieg, Halbangst und den großen König Otto wieder ein Gesicht gegeben. Er war es, der diesen Verein nach außen wieder sympathisch gemacht hat und der ein gutes Standing bei den Medien hatte. Auch bin ich der Meinung, dass er einen wirklich großen Anteil daran hatte, dass Hertha letztes Jahr die Klasse gehalten hat. Umso trauriger bin ich darüber wie sich die Dinge in den letzten Wochen entwickelt haben und über die Zeilen, die ich hier schreibe.

Aber wollen wir zurück kommen zur Kolumne und wie immer gibt es ein Paar Fakten zum Einstieg

  • Spiele als Spieler 286
  • Spiele als Trainer Amtszeit 1, 172 mit einen schnitt von 1,38 Punkten pro Spiel
  • Spiele als Trainer Amtszeit 2, 20 mit einen schnitt von 1,05 Punkten pro Spiel
  • Punkte diese Saison 0

Das bevorzugte System von Dardai ist das 4-2-3-1.  Dieses System gibt ihm die Möglichkeit aus einen kompakten Defensive heraus mit schnellen Spielern zu kontern. Mit Ballbesitz konnte Dardai noch nie viel anfangen, aber solange das Umschalten funktionierte, stellte sich auch immer wieder Erfolg ein, der in einer Europacupteilnahme gipfelte. Da wunderte es nicht, dass er auch diese Saison mit diesem System begann, auch wenn er in der Vorbereitung verschiedene Sachen ausprobierte.

Was aber dieses Jahr an Pal doch verwundert hat und was ich bis jetzt nur bedingt verstehe, Pal hat sich charakterlich verändert. Er musste ja Ende Januar regelrecht überredet werden noch einmal als Cheftrainer von Hertha BSC einzuspringen. Auch dort wirkte er stellenweise dünnhäutig, was aber immer mit der aktuellen Situation und den drohenden Abstieg zu erklären war. Warum er aber schon am Anfang dieser Saison extrem reagiert und die versammelte Journaille über Druck belehrt und wer denn welchen hat und wer nicht, das verwundert zumindest mich schon sehr stark.

Rückblickend könnte das aber schon das erste Anzeichen gewesen sein wo die Reise hingeht. Pal Dardai verspürt keinen Druck, Pal Dardai muss sich aber auch keine Sorgen machen. Er hat doch alles was er will. Er hat genug Geld, ist für die Herthafans eine Legende und kann in Berlin das machen was er am liebsten macht, auf dem Fußballplatz stehen und sein Wissen weitergeben. Und zwar für immer. Wenn es bei den Profis nicht weitergeht, geht er wieder in die Jugend zurück, mit weit weniger Rummel um seine Person. Das weiß er, aber genau das könnte auch das Problem sein. Der fehlende Wille mit aller Macht seinen Job zu behalten und Erfolg zu haben.

Dazu kommen meiner Meinung nach immer mehr taktische Fehler hinzu. Seine Taktik scheint von den Gegnern entschlüsselt worden zu sein und ein anderes Konzept fällt ihm entweder nicht ein oder er bekommt es seiner Mannschaft nicht vermittelt. Beides spricht nicht gerade für Ihn. Vielleicht ist er den Rummel um seine Person leid, vielleicht ist er taktisch doch limitierter als viele dachten oder vielleicht ist er auch einfach nur stur und hat sich nicht mit dem Fußball zusammen weiterentwickelt. Was auch immer es ist, Pal und auch alle anderen Verantwortlichen sollten schnellstens den Dampfer wieder auf Kurs bringen bevor er an den Klippen des Abstiegs zerschellt.

Ein weiterer Abstieg könnte den Niedergang des Vereins zur Folge haben und wir könnten dann auswärts nach Oranienburg oder Eberswalde fahren. Ich wünsche allen Beteiligten ein gutes Händchen bei den nächsten Entscheidungen. Ich glaube aber, dass es mit Pal Dardai als Cheftrainer von Hertha BSC dem Ende entgegen geht.

So leid mir das auch tut und ich schreibe das echt nicht gerne, aber bitte lieber Pal Dardai, verabschiede dich mit Würde und lass dich nicht nach 6 Spielen und 4 Punkten feuern. Denke an die erfolgreiche Zeit und bilde in Zukunft wieder die Herthaner von morgen aus. Denn genau da scheint deine Berufung zu liegen. In der Jugend, in der Jugend von Hertha BSC. Deinem Verein. Der Verein, der dir so viel zu verdanken hat und der Verein, der immer eine Tür für dich offen hat. Der Verein wo die Fans dich verehren.

HaHoHe, Euer Malujeja

P.S.: Wie seht ihr das? Soll Pal weitermachen?

Trainer Pal Dardai....

  • ...ist genau der richtige. Er soll trotz Krise weitermachen. (44%, 159 Votes)
  • ...hat seine Schuldigkeit getan und soll zurück in die Jugend. (39%, 142 Votes)
  • ...sollte auch nicht in der Jugendarbeit weiterarbeiten. (17%, 60 Votes)

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Reißwolf

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(opa) Der Wolf hat lt. diesem Essay über den Wolf in der Literatur in der Literatur seinen Namen aus dem indogermanischen uel „(an sich) reißen, rupfen“ und bedeutet demnach eigentlich „der Reißer“. Zerrissen dürften seit gestern auch all die Hoffnungen derer sein, die an einen halbwegs versöhnlichen Saisonauftakt glaubten. Mit der Gnadenlosigkeit eines Gartenhäckslers wurden sämtliche Zweige der Hoffnung auf Besserung in das Schneidwerk gewalzt und in handliche Häcksel zerschnitten, die auf dem Komposthaufen für luftiges Kompostgut sorgen.

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Zwischen noch nicht und nicht mehr

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(mal) Na, spürt ihr es auch schon? Dieses Kribbeln im Bauch, die Vorfreude, die Anspannung wie das Team am Wochenende wohl abschneiden wird. Bei mir geht es so langsam wieder los. Nachdem ich mich den Sommer über vom Fußball und vor allem von Hertha losgesagt hatte, sind meine Akkus in diesem Bereich wieder voll. Wobei, so ganz ohne Fußball ging es dann ja doch nicht. Wie ihr mitbekommen habt, habe ich ja doch ein wenig die EM verfolgt und auch zu den ein oder anderen Herthathema hatte ich ja immer mal wieder etwas beizutragen.

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Sommer in Berlin

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(opa) Der Sommer scheint eine ähnliche Pause zu machen wie die Transferaktivitäten unseres Herzensvereins. Tageshöchsttemperaturen knapp über 20° C sind nur etwa die Hälfte dessen, was wir vor einem Jahr an Werten hatten. Ich erinnere mich daran deshalb so genau, weil der Tag, an dem wir Sommerfest hatten, brutal heiß war. Dieses Jahr wird es eher zu kalt, aber das wird uns genauso wie letztes Jahr nicht davon abhalten, einen duften Abend zu haben und falls es doch schauern sollte, haben wir drinnen ja auch noch eine wetterfeste Location.

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Netzfehler

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(opa) Das war’s dann wohl, mit Luca Netz verlässt ein vielversprechendes Talent unseren Herzensverein zu einem Ligakonkurrenten. Der Youngster, der auf immerhin 11 Einsätze und 1 Tor in der letzten Saison kam, bis er sich den Mittelfuß gebrochen hat, wechselt für 4 Millionen € plus eventuelle Boni bei Weiterverkauf an den Niederrhein zu den Gladbacher Fohlen. Der Vorgang wird sicher wie vergleichbare zuvor (z.B. bei Samardzic) Diskussionen auslösen.

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Leberschwimmbad

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(opa) Unser heutiger Testspielgegner, den ich in der Überschrift mal wörtlich übersetzt habe, lebt vom Image, DER Fußballverein zu sein. Etliche andere Vereine imitieren sogar hierzulande relativ unverfroren deren von vielen Fans aus voller Brust mitgesungenen Hymne “You’ll never walk alone”, um sich dann an Spielern zu ergötzen, die sie dann in der nächsten Wechselperiode doch allein lassen. Dieses Paradoxon des Profisports kann nur existieren, weil weite Teile der Fans bereits sind, sich diesem und anderen Irrglauben hinzugeben. Und Fußball ersetzt für viele ja auch den Glauben, zumal Glauben den Vorteil hat, dass man nicht zwingend über Wissen verfügen muss. Letztere These ist in Fußballdiskussionen recht häufig verifizierbar.

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Tschüss, Schwabe!

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(opa) Wer glaubt, dass das unter der heutigen Überschrift Ausführungen zum Thema Gentrifizierung werden, der irrt. Heute trugen Teile der Fanszene beider Berliner Vereine einen Mann zu Grabe, der – trotz Geburt in Berlin Pankow – unter dem Namen “Schwabe” bekannt war und der vor kurzem seinen Kampf gegen seine Krankheit aufgeben musste. Beide Berliner Vereine, weil er zwar immer im Herzen ein Blauweißer war, aber dennoch einen Job beim Stadtrivalen hatte und in der Fangeneration gab und gibt es ohnehin mehr verbindendes als trennendes. Möge seine Seele in Frieden ruhen und wenn man es laut im Himmel fluchen hört, dann regt er sich entweder mal wieder über die Spielweise von Hertha oder Union auf oder er hat einen Fan von Gelsenkacken oder St. Pipi getroffen.

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Die Rückrunde gehört Berlin?

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(opa) Frei nach Herthas Slogan, dass die Zukunft Berlin gehören soll, müssen einige nach den bisher eher mau verlaufenden Testspielen ihre Hoffnung etwas weiter in die Zukunft terminieren. Klar wäre es schön, wenn der Kader weitgehend zusammen wäre und sich einspielen könnte. Gerade vor dem Trainingslager in Österreich, in dem so etwas auf dem Programm steht, aber bis dahin sind ja noch ein paar Tage und vielleicht überrascht man uns ja auch positiv.

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Der große Ausverkauf

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(opa) Weitgehend ohne großes vorheriges Getöse hat Hertha am Wochenende seinen Stürmer Jhon Cordoba nach Sibirien geschickt. 20 Millionen spült der Transfer in die Kassen und wenn man den Gerüchten Glauben schenkt, dürften in der Transferperiode durchaus noch einige Abgänge dieser Größenordnung folgen, denn auch Lukebakio und Cunha stehen ja im Schaufenster. Sollte Bobic hier der “große” Ausverkauf gelingen, wäre plötzlich auch ganz ohne Mittelzufluss von außen finanzieller Spielraum da, um den Umbau des von seinem Vorgänger zusammengestellten Teams voranzutreiben. Eine Finanzierungsart, an die man sich bei Hertha vermutlich erst noch gewöhnen muss.

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Notte magica

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(opa) In Italien und in den italienischen Communities überall auf der Welt dürfte letzte Nacht Ausnahmezustand geherrscht haben. Bravo, bravo, bravissimo, mamma mia, eine Grappa auf Haus’e! Dabei war dieser Sieg nicht einmal unverdient im Gegensatz zum erschummelten Finaleinzug der gestrigen Gastgeber, die nach dem frühen wie glücklichen Führungstor sämtliche Aktivitäten darauf beschränkten, den Bus vorm Tor zu parken. Das reichte glücklicherweise nicht, um einen der vermutlich wertvollsten sportlichen Titel der Welt zu erlangen. Dass die Engländer eine Traumaauffrischung bekommen haben, die vermutlich für die nächsten zwei Generationen reicht, war dann noch die Krönung des langen Abends von Wembley.

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