Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2020, Allgemein, Mitgliederversammlung

Deutschkurs

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(opa) Es gibt so Meldungen, wo man vom vielen Kopfschütteln beinahe ein Schleudertrauma bekommen kann. Eine davon ist die, dass Trainer Labbadia die neuen Spieler zum Deutschkurs schicken will, die noch kein Deutsch können. Auch, wenn man die boulevardesk aufgebauschten Inhalte dieser Meldung herausfiltert, stellt sich doch durchaus die Frage, wie es denn sein kann, dass das nicht längst zum Standardprogramm gehört? Was sagt das über die Arbeitseinstellung eines Profis aus, der ins Ausland geht, ohne die Sprache in einem ausreichenden Maße zu erlernen? Sollte ein Verein, der sich sonst gern mal im Licht von vermeintlich korrekter Haltung sonnt, nicht hier aktiv darauf einwirken, dass sich die Profis vorbildlich integrieren? Für Gesprächsstoff dürfte also gesorgt sein.

Wobei es den eigentlich nicht bedürfte, denn vor dem Leipzigspiel ist ohnehin Feuer unterm Dach. Nach 4 Niederlagen aus 5 Pflichtspielen steht man schon genug unter Druck und kurz davor, einen Abstiegsplatz einzunehmen. Das dürfte für den einen oder anderen Neuzugang genauso ungewohnt sein wie die deutsche Sprache und es wird auch hier spannend zu beobachten sein, wie die Herren Profis damit umzugehen gedenken. Tousart zum Beispiel sollte während seiner Leihe in der Rückrunde genügend Zeit gehabt haben, sich mit beidem zu beschäftigen, immerhin geriet das Team nach dem Klinsmanntheater durchaus nochmal in kriselnde Regionen. Mit der Sprache scheint es zu hapern, wie sieht es mit seinen Abstiegskampfqualitäten aus?

Während die Herthaner sich auf dem Schenckendorffplatz zum Training von Hertha BabylonSC begeben, gibt’s auch bei unserem nächsten Gegner etwas aus der bunten Abteilung zu berichten. Ein Star-Friseur aus Frankreich wurde eingeflogen, um drei Jungprofis die Haare schön zu machen. Was waren das noch Zeiten, als die größte Kapriole eines Fußballers es war, lange Haare wie ein Gammler zu haben? Oder einen Heliflug im Trainingslager zu buchen oder sich Blattgold auf ein in orthopädisch bedenklicher Handhaltung selbstgesalzenes Steak (was für eine grandiose Leistung!) zu streuen? Was kommt als nächstes? Glasschuhe? Ein vergifteter Apfel? Sieben Zwerge?

Dieses Prinzessinnenhafte trägt auch zur zunehmenden Emotionslosigkeit bei, mit der einige von uns den Fußball beobachten. Nicht wenige fragen sich, weshalb sie ihr sauer verdientes Geld Jung- und Altprofis für so einen Lebenswandel überlassen sollen. Zumal auch an anderer Stelle Emotionen nur noch inszeniert wirken, wenn man z.B. daran denkt, dass beim Torjubel der Videoassistent jederzeit eingreifen kann. Und wir bewundern die, die es zu sagen schaffen: Dann schaut Euch Euren Fußball doch alleine an!

Gestern schon beschäftigten sich einige mit der für Sonntag terminierten Mitgliederversammlung. Ja, ein “Special” Opener dafür ist durchaus geplant, wenngleich ich davon ausgehe, dass (natürlich nicht wegen der miesen Stimmung und der sportlichen Lage) diese genau wie beim Stadtrandrivalen verschoben werden dürfte. Eine Pandemie hat eben auch immer Gewinner. Daher lasst uns mal abwarten, ob nicht bald eine Verlautbarung kommt, dass aufgrund einer behördlichen Empfehlung oder Anordnung die Abhaltung einer Präsenzveranstaltung derzeit nicht möglich ist und man sich erneut incl. der Wahlen vertagt.

Bis dahin haben wir genug Diskussionsstoff. Wenn möglich bitte in verständlicher Weise. Was nicht immer zwingend eine Frage der Sprache sein muss 😉

HaHoHe, Euer Opa!

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