Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2020, Allgemein, Mitgliederversammlung

Si tacuisses…

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(opa) Wenn Präsident Gegenbauer eines seiner eher seltenen Interviews gibt, lohnt es sich durchaus zuzuhören. Der bisweilen knurrig wirkende Präsident hat schließlich eine bemerkenswerte Vita und gilt als ehemaliger Vorsitzender der IHK bestens vernetzt in der Berliner Politik und der Wirtschaft. Umso mehr verwunderte es nicht wenige Beobachter, wie forsch Hertha das Thema Stadionbau vor einigen Jahren anfing zu kommunizieren. Man werde im 2025 im eigenen Stadion spielen, es wurden Zeichnungen veröffentlicht und als alternativer Standort zum Wunschort Reichssportfeldgelände Baugrund vor den Toren Berlins in Ludwigsfelde präsentiert.

Letzteres weckte sehr schnell den Widerstand der im Vorfeld nicht mitgenommenen Anhängerschaft, die Initiativen ins Leben rief und mobil machte gegen diese Pläne. Gegenbauer weckt in seinem Kicker-Interview hingegen den Eindruck, das Scheitern des Projekts habe nur an der Politik gelegen.

In der Stadionfrage gibt es ja nicht nur ein Missverhältnis zwischen Vereinsführung und Politik, sondern auch die Anhängerschaft ist in dieser Frage durchaus nicht so “auf Linie”, wie man sich das wohl wünscht. Deshalb hat man sich den Anschein von Mitbestimmung erweckenden Maßnahmen wie einer in der Satzung gar nicht vorgesehenen Mitgliederbefragung bedient. Die Mitgliederversammlung hat seinerzeit fast mit zwei-Drittel-Mehrheit gegen ein Stadion außerhalb Berlins gestimmt.

Dass man am Ziel festhält, ist aus meiner Sicht in Ordnung. Dass man zur Verwirklichung allein auf einen sich drehenden politischen Wind hofft, deutet aber eher darauf hin, dass man nicht wirklich verstanden hat, dass es nicht nur an der Politik liegt, dass der Wunsch der Vereinsführung nicht Wirklichkeit wird. Die bisherigen Versuche, mit Hilfe von höchst umstrittenen Personen wie Herrn Teichert oder Paul Keuter Menschen und Politik für sich zu gewinnen, darf man als gescheitert betrachten. Mir fällt da das in der Überschrift angedeutete lateinische Sprichwort ein, dass man Philosoph geblieben wär, wenn man den Schnabel gehalten hätte.

Ist “Kommunikationsfehler” einzuräumen also das neue “da haben wir Mist gebaut”? Und wie glaubwürdig ist das, wenn sich weder am Personal noch der Einstellung etwas ändert? Die Debatte ist mal wieder eröffnet. Wie denkt ihr darüber?

Dass Hertha nicht zu seinem Stadionprojekt kommt, liegt...

  • ...an Hertha, weil man das Projekt falsch angegangen ist. (50%, 105 Votes)
  • ...an der Politik, die Hertha kein Grundstück geben will (38%, 80 Votes)
  • ...an den Fans, die dem Verein das Druckmittel genommen haben (13%, 27 Votes)

Total Voters: 186

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Präsident Gegenbauers Eingeständnis, man habe Kommunkationsfehler begangen...

  • ...ist eine wenig selbstkritische Aussage. (48%, 91 Votes)
  • ...halte ich für glaubwürdig. (47%, 89 Votes)
  • ...halte ich für abwegig (4%, 8 Votes)

Total Voters: 188

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Ein eigenes Stadion für Hertha...

  • ...halte ich weiterhin für erstrebenswert (52%, 104 Votes)
  • ...sollte nur gebaut werden, wenn alles passt (38%, 76 Votes)
  • ...halte ich für nicht nötig. (10%, 20 Votes)

Total Voters: 200

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Die Stadiondebatte ist in der zweihundertdrölften Auflage eröffnet.

HaHoHe, Euer Opa

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