Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2022, Allgemein, Transfers

Viele Gerüchteköche verderben…

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(opa) …den Gerüchteküchenbrei. Kaum hat die Transferperiode begonnen, schon kursieren wilde Namensspekulationen durch die Gazetten und neue Spieler, deren Hauptaufgabe es ja sein soll zu laufen, den Ball zu spielen oder Tore zu schießen (oder zu verhindern), werden durchleuchtet als würden sie sich um das Amt des Präsidenten oder des Bürgermeisters bewerben. Die einen mögen das richtig finden, andere absurd, am Ende gibt es wohl keine “richtige” Meinung, die man dazu haben kann und jede Seite kann durchaus Argumente in die Debatte einbringen. Ich halte mich in Sachen Transferspekulationen traditionell eher zurück und finde die Ernsthaftigkeit, mit der einige sich über Gerüchte in die Wolle bekommen, schon beinahe amüsant.

Kenny oder Hinteregger? Der Satyr in mir drängt sich vor und sagt so etwas wie “Beide werden wir schon auf unser Niveau runterkriegen”. Zotige Fragen wie “Wie groß ist eigentlich die Ösi-Community und um wie viele Zuschauer müssen wir das Oly aufstocken, wenn Hinteregger kommt?” schießen durch meinen Kopf beim Lesen der Gerüchte und der Fanreaktionen, als Hertha tatsächlich ein 45.000 Zuschauer fassendes Stadion vorstellt. Vor allem, was denn passieren würde, wenn Hertha international spielt. Wer so etwas fragt, war wohl nie bei einem CL oder EL Spiel im Oly oder Jahnsportpark, wohin Hertha mangels Interesse auch schon mal ausgewichen war und doch selten mehr als 25.000 Zuschauer kamen.

Dass der Zuschauerschnitt der letzten Jahre vor allem dadurch zustande kam, weil “Ronny aus Radebeul” oder “Enrico aus Erfurt” ihre Lieblingsmannschaften BVB oder Bayern anfeuern wollten oder dass Gegner wie der HSV oder Bremen die gesamte Zugezogenencommunity mobilisierten, selbst der VfB Stuttgart oder SC Freiburg dürften mehr Fans aus dem Prenzlauer Berg als aus Baden-Württemberg mobilisiert haben. Wenn man einen Hexenkessel haben will, in dem außer dem gesetzlich vorgeschriebenem Gästekontingent nur Herthaner im Stadion sind, ist das der Preis, den man zu bezahlen hat. Ansonsten hätte ich persönlich nichts dagegen, wenn wir im Oly blieben. In meinem Alter reagiert man auf Veränderungen empfindlich.

Vielleicht wurde das neue Stadion auch wegen der gestiegenen Baukosten verkleinert, weil Hertha finanziell nicht mehr gestemmt bekommt? Wer weiß das schon außer denjenigen, die uns ohnehin nur wissen lassen, was wir wissen sollen. Entscheiden werden das weder Fans noch Mitglieder, sondern die Politik mit einem Zirkel Auserwählter, die alle großes Interesse daran haben dürften, einigermaßen das Gesicht zu bewahren, was ohnehin vermutlich nur noch Maske ist. Da die Maskenpflicht ja aufgehoben ist, würde es mich nicht wundern, wenn man sich zu Verhandlungen im ÖPNV träfe, wo jeder seine Maske anbehalten muss. Zumindest in Deutschland. In Österreich und Italien, beides EU Mitglieder und Italien sogar G7 Staat, ist diese Maske, äh, Pflicht schon lange gefallen und sie überleben dennoch. Naja, die Debatte will hierzulande wohl niemand mehr führen und auch im Blog sehe ich daher keine Notwendigkeit dafür.

Bleiben noch die anstehenden Präsidentschaftswahlen. Nachdem “der Tankstellenbetreiber” zurückgezogen hat, hat nunmehr heute früh wohl Ingmar Pering seinen Hut als Präsidentschaftskandidat in den Ring geworfen. Möge seine Kampagne erfolgreicher sein als die von ihm geführte Schiffsrenovierung. Vermutlich fährt der Dampfer zur Eröffnung von Fanhaus und Herthamuseum. Also nie? Ich bin mir sicher, dass bis zur offiziellen Verkündigung der Kandidatenliste diese noch um weitere Namen ansteigen wird, die man vermutlich genau wie Spieler auf deren Tauglichkeit hinterfragen wird. Wenn sich dann wieder einer beschwert, man bekomme ja keine Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten mehr für solche Ämter, dürfte “tja” eine passende Antwort sein. Korrelation muss nicht immer Kausalität sein, aber Kausalität kann so offensichtlich sein, womit der Bildungsauftrag für den Montag morgen auch erledigt sein dürfte.

Bei Hertha sollen lt. kicker und einem Sport.de Artikel die Gräben noch tiefer sein als vor Bobics Amtsantritt, wohl auch wegen der enormen Gehaltsgefälle zwischen Altangestellten und den Buddies von Bobic, die zwischenzeitlich großzügig mit Posten versorgt wurden. Schauen wir mal, was der FC Bobic, äh, Hertha BSC uns diese Woche für Themen vorhält.

HaHoHe, Euer Opa

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