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Zurück in die Zukunft – Teil 2?

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(opa) Nach dem Trainingslager in Alicante geht es diese Woche für das Team von Trainer Dardai in die Rückrunde. Personell geht man, von Verletzten abgesehen, mangels Ab- und Zugängen weitgehend unverändert in die Rückrunde. Das kann ein Vorteil sein, weil man weitgehend eingespielt sein sollte, das kann ein Nachteil sein, weil die Schwächen halt auch bleiben, zu denen primär das zentrale Mittelfeld gehört, aber auch die rechte Abwehrseite. Den Ausfall eines Spielers wie Reese kann Hertha nicht 1:1 kompensieren, aber die Spiele ohne ihn haben einen deutlichen Fingerzeig gegeben, dass sich das Team zusammenreißen muss, um diesen Ausfall zu kompensieren.

Auch die Wettbewerber dürften sich nur punktuell verstärken, wie überhaupt es scheint, dass die wilden Zeiten des Transfermarkts genauso zu Ende sind wie die wilden Zeiten der TV Rechte Vergaben. Mit steigenden Einnahmen aus diesen Bereichen kann also ein sich konsolidierender Verein wie Hertha in einem sich konsolidierenden Umfeld kaum rechnen. Umso wichtiger wäre es, an die Fleischtöpfe der ersten Liga zu kommen, denn Hertha muss sich nicht nur konsolidieren, sondern eben auch massiv entschulden.

Angesichts der Tiefstapelei in Sachen sportlicher Ziele verwundert es doch, dass das Thema Stadionneubau weiterhin nicht ruht. Während man sich eine in Relation zu einer Finanzierungsrate geringe Miete stunden lässt, treibt man das Thema weiter voran und rechnet nach kürzlich veröffentlichten Planungen noch im Januar mit den nächsten konkreten Ergebnissen. Ob das nun schon die Vorboten eines bevorstehenden Wahlkampfs ist, wird zu beobachten sein, aber angesichts der Rahmenbedingungen, dass man (um es im Berliner Wortwitz zu sagen) keinen Kamm hat, aber La Paloma pfeift, liegt der Verdacht doch nahe, dass hier mit Nebelkerzen geworfen wird, um sich bestimmte Strömungen gewogen zu machen.

Doch zurück zur Rückrunde, zu deren Beginn der Winter unbarmherzig zurückkommt. Frostige Temperaturen müssen ja nicht zwingend bedeuten, dass es auf dem Platz frostig zugeht. Die Rahmenbedingungen sind allerdings herausfordernd. Reese verletzt, Niederlechner (lächerlicherweise) gesperrt, Kenny wohl auch verletzt und Trainer Dardai hat ja schon nach dem letzten Testspiel gesagt, dass wir dort die Startelf gegen Düsseldorf gesehen haben. Und die haben sich ihren Sieg eher mit Primärtugenden als mit Schönspielerei in diesem Spiel “erarbeitet”. Und da Fußball ja primär eben ein Ergebnissport ist, kann uns das ggf. über die Zeit hinwegtragen, wo Leistungsträger wie Reese wieder zur Verfügung stehen.

Egal, wie unterschiedlich wir die Situation rund um unsere alte Dame bewerten mögen, am Ende werden wir gemeinsam feiern oder gemeinsam leiden. Emotional dürften alle Fans noch gut mit einem weiteren Jahr zweite Liga leben können, es gibt immerhin mehr Chancen auf Siege als in der 1. Liga und die Gegner tragen zum Teil klangvollere Namen als Heidenheim, Hoffenheim oder Darmstadt. Aber ob sich unser Herzensverein das wird leisten können? Mitte Februar sind die Lizenzunterlagen einzureichen und wir hoffen wohl alle, dass es diesmal nicht “der schlimmste Fall” ist. Wenn es “nur” der zweitschlimmste Fall wäre, wäre es ja schon ein Fortschritt.

Arbeit ist genug da, neben der Lizenz muss z.B. wieder einmal ein Hauptsponsor gefunden werden, auch der Ausrüstervertrag läuft aus, dazu gibt es immer noch Spieler wie Maolida auf der Payroll, aber auch für Serdar und Kanga müssen Lösungen her, wenn deren Leihverträge auslaufen. Die absolut gute Nachricht ist: Uns gehen die Gesprächsthemen nicht aus.

HaHoHe, Euer Opa

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