Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2023, Allgemein, Spieltag

Der Traum lebt weiter…

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(opa) Die Zahlen lügen nicht: 79 % von Euch haben vorgestern mit einer Auswärtsniederlage gerechnet und ich wette, dass 100 % froh sind, dass wir gegen eine derzeit ganz gut aufgelegte Freiburger Mannschaft einen sehr wichtigen Punkt mitgenommen haben. Und das obendrein wohl verdient. Ich selbst konnte das Spiel nicht live verfolgen, weil Fernsehen während der Fahrt irgendwie nicht erlaubt ist. Der Punktgewinn hilft auch, die allgemeine Stimmung und Zuversicht zu heben, immerhin ist doch regelmäßiges Punkten die Basis für den so wichtigen, existenziellen Klassenerhalt.

Das Team von Trainer Schwarz zeigte nahezu durchgehend eine Leistung, die bei vorherigem Abruf nicht zu der sportlich brenzligen Situation geführt hätte. Mit Spielwitz, Laufbereitschaft, guter Einstellung und zeitlich gut getimten Auswechslungen zeigte das Team lang vermisste Tugenden. Das war zu den vorherigen Auswärtsspielen ein echter Fortschritt und zeigt, dass da nicht unberechtigte Hoffnung besteht, den Turnaround noch zu schaffen.

Noch ist man allerdings nicht über den Berg, denn der Blick auf die Tabelle ist wie ein Schwung kaltes Wasser ins Gesicht und es bedarf noch vieler Anstrengungen und vor allem zählbarer Ergebnisse in den direkten Duellen. Spiele wie gestern sind nur “on top” und vielleicht auch ein Stück Wiedergutmachung für satt verlorene Partien.

Gegen Gelsenkirchen, Köln, Stuttgart und Bochum müssen Siege her, wenn man am Ende dem Abstiegsgespenst von der Schippe springen will. Diese 12 Punkte würden am Ende für 34 Punkte und ggf. dem Klassenerhalt reichen. Verliert man eines dieser Spiele und holt auch keinen Überraschungserfolg, dürfte der Abstieg kaum noch zu vermeiden sein. Doch noch lebt der Traum weiter, dass Hertha sich die Chance erkämpft und dann auch nutzt, um erstklassig einen Neuaufbau zu wagen und die Stadt wieder zurückzuerobern.

Das wird nur mit seriöser Arbeit und halbwegs erfolgreichem Fußball gehen, der sich nicht immer nur um den Klassenerhalt dreht. Eine Mammutaufgabe, über die sich die Verantwortlichen im Klaren sein sollten, dass sie da im Brennglas stehen und mehr werden liefern müssen als ihre Vorgänger. Dass im Verein “gegenläufige Kräfte” wirken, ist dabei ebenfalls Teil der Aufgabe, die es ebenso zu lösen gilt wie den Kraftakt, das ganze bei weiterhin völlig klammen Kassen zu tun.

Hertha liegt weiter auf der Intensivstation und braucht auch nach der letzten Geldtransfusion neben der besten Behandlung leider eben auch Gebete, damit ein Wunder geschieht. Die Karwoche ist eine Woche der Einkehr und der Gebete, auf die am Sonntag das Wunder der Auferstehung folgt. Möge sich Hertha daran orientieren.

HaHoHe, Euer Opa

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