(opa) Frei nach Herthas Slogan, dass die Zukunft Berlin gehören soll, müssen einige nach den bisher eher mau verlaufenden Testspielen ihre Hoffnung etwas weiter in die Zukunft terminieren. Klar wäre es schön, wenn der Kader weitgehend zusammen wäre und sich einspielen könnte. Gerade vor dem Trainingslager in Österreich, in dem so etwas auf dem Programm steht, aber bis dahin sind ja noch ein paar Tage und vielleicht überrascht man uns ja auch positiv.

Positiv kann einen wenigstens stimmen, dass Hertha in den Testspielen bislang ungeschlagen ist. Wer sich noch an die Blamagen vom letzten Jahr erinnert und unbedingt saisonübergreifende Vergleiche anstellen möchte, der kann sich an diesem leichten Aufwärtstrend versuchen zu wärmen. Angesichts der derzeitigen Nachttemperaturen dürfte das aber nur für Wärme sorgen wie ein Taschenwärmer im Großraumiglu (darf man Iglu noch gefahrlos schreiben oder ist das auch schon unkorrekt?).

Nun, wenn der Kader erst spät zusammen ist, dann kann man sich eben erst später einspielen, im Zweifel halt auch erst im laufenden Spielbetrieb. Das kann dann eventuell schon mal die halbe Hinrunde dauern und wird entsprechend rumpeln. Man muss kein Prophet sein, dass der Kopf des Trainers gefordert wird, denn mit der Wahl sind ja viele bereits in der letzten Saison unglücklich gewesen und haben dies als Zeichen der sportlichen Stagnation betrachtet. Und die Rückrundenbilanz dieses Trainers wird sicher auch zum Thema werden.

Obwohl die übrigens gar nicht so schlecht ist, denn die negative Rückrundenbilanz haftet eher am Verein als am Trainer. Insofern wäre es gut, bereits in der Hinrunde ein gewisses Polster zu haben. Da die Punkte ja nicht nach absoluter, sondern nach relativer Leistung vergeben werden, macht vielleicht ein Blick zum Wettbewerb Hoffnung. Auch die anderen Bundesligisten haben sich in den Testspielen schwer getan und auch deren Kader ist oft noch nicht vollständig.

Apropos nicht vollständiger Kader: Eine Teilschuld daran trägt auch Olympia, denn mit Tousart, Cunha, Torunarigha und Arne Maier sind einige Spieler mit Stammpotential bei den Geisterspielen von Tokio und man muss kein Prophet sein, dass nicht jeder von ihnen mit Medaille und schon gar nicht als Blauweißer zurückkehren wird. Gerade Cunha könnte sich mit guten Auftritten schnell ins Interesse potentieller neuer Clubs spielen und damit die für einen Transfer zu uns erforderlichen Mittel einspielen.

Mittel dürfte auch das Maß sein, welches man als Erwartung an die neue Saison haben sollte. Wobei man im Grunde genommen derzeit noch überhaupt keine Beurteilung abgeben kann, denn noch sind zu viele Baustellen offen und es dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit feststehen, dass man nicht mit dem aktuellen Kader in die Saison geht, sondern dass es noch Neuzugänge gibt, an denen man dann im Gegensatz zu den bisher erfolgten hoffentlich erkennen kann, dass das Aufblähen des Staffs sinnvoll erscheint.

Hoffnung ist also der Ratgeber, den ich allen mitgeben kann. Zur Not müssen wir halt auf die Zeit der Hoffnung warten, wie der Advent auch genannt wird, an den sich praktischerweise die Rückrunde anschließt. Doch so lange wird es hoffentlich (hihi!) nicht dauern.

Hoffend verbleibe ich mit einem kräftigen HaHoHe, Euer Opa