Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2021, Allgemein

Saure Gurken

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(opa) Wer hätte das gedacht, dass uns mitten im Saisonendspurt und mitten im Abstiegskampf die Themen auszugehen drohen? Es fühlt sich zwischen den Spielen beinahe ein wenig an wie eine kleine Sommerpause. Ist der Untergangs-Kick nach dem letzten Sieg weg, weil man “nur” noch in Abstiegsgefahr ist? Oder fehlt uns der “richtige” Fußball mit Zuschauern, Bratwurst und Pöbeln? Oder sind wir einfach schon satt vom Überangebot, dass es nahezu jeden Tag Fußball gibt? Oder eine Mischung aus alledem?

Nach den großen Worten des neuen Chef-Chefs, man wolle die “größte Aufholjagd” (aller Zeiten? – wäre dann GröAaZ die passende Abkürzung?) starten, gab’s nicht ganz zu Unrecht den einen oder anderen, der sich über diesen “Großkotzanfall” mokierte. Müsste andererseits angesichts der bei Hertha eingesetzten Gelder nicht genau das der Anspruch sein, dass man Attacke macht und hatte man dem Vorgänger nicht zu oft tiefstapelnde Schläfrigkeit vorgeworfen? Wie man’s macht, macht man es dann halt verkehrt.

Auch das Geschachere um Bobic nimmt von Tag zu Tag unwürdigere Umrisse an. Nun erklärte er, sich vertragstreu zu verhalten, was bei Kennern solcher Formulierungen sicher ein Lächeln auslöst, denn das heißt angesichts der Tatsache, dass er weg will und sich auf ihm gegenüber gemachte Zusagen beruft, nichts weiter als “Dienst nach Vorschrift” und dafür ein Millionengehalt kassieren. Das kann nicht im Interesse von Frankfurt sein und es könnte ein geschickter Schachzug sein, wenn Hertha (ggf. in Absprache mit Bobic) öffentlich verlautbaren lässt, dass sie derzeit kein Interesse an der Verpflichtung von Bobic hätten. Dann bekommen die Frankfurter nämlich ein Problem, denn beurlauben werden sie ihn so oder so, was aber bedeutet, dass sie ihn so oder so bezahlen müssen. In Pandemiezeiten kann so ein Millionengehalt auch einen Adler auf den Boden der Tatsachen bringen. Und am Ende als gerupftes Huhn dastehen lassen (wie schmeckt eigentlich Adler?).

Wo wir vorhin bei Attacke waren: Nun keilt Herthas PR-Mann fürs Grobe, Axel Kruse, (schon zum wiederholten Male?) gegen den von Windhorst in Herthas Aufsichtsrat entsandten Jens Lehmann aus:

Man darf gespannt sein, wie die beiden, die sich seit Jahrzehnten in inniger Feindschaft gegenüberstehen (Lehmann war am Karriereende von Kruse nicht ganz unbeteiligt, als er ihn 1997 in einem Zweikampf bewusstlos foulte), sich begegnen. Ist Kruse eigentlich Brillenträger? Dann könnte das ggf. so ausschauen:

“Sei doch einfach mal normal!” – nicht für jeden ganz so einfach 😂

Spannung herrscht auch in der Frage, wer den (zu spät oder viel zu spät?) vom Thron steigenden Joachim Löw beerben soll. War das früher mal die größte Ehre, mit der jeder Trainer hoffte, seine Karriere krönen zu können, winken heute die Kandidaten scharenweise ab. Bei dem bisher vom DFB und dem Nationalmannschaftsmanager (heißt der noch so?) Bierhoff an den Tag gelegte Fähigkeit zur Selbstkritik dürfte die Kandidatenkür eher das Format vom Dschungelcamp annehmen.

Und ich dachte, es ist Saure Gurken Zeit, dabei gibt’s ja doch einiges an Gesprächsstoff. Zudem ist heute um 12 Uhr Spieltags-PK, wo es sicher wieder die Aufführung der einen oder anderen Pal-Weisheit gibt. Schon vor Pal gab es eine in Deutschland sehr beliebte Angehörige der Unterhaltungsindustrie mit ungarischen Wurzeln, die passend zu Herthas dauerhafter Finanznot auch noch den passenden Soundtrack lieferte:

Die Showtreppe mit Zylinder, Gehstock und einem HaHoHe steppend abgehend, Euer Opa!

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