Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2021, Allgemein

“Ostwestfalen…

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(opa)…nur Idioten, Scheiß Arminia Bielefeld!” singen die Fans der Arminia sich selbst auf die Schippe nehmend und als Gast stimmt man gern mit ein. Unser nächster Gegner hat vielleicht wenig Glanz, aber eine Menge Historie, sogar teilweise gemeinsam, als es z.B. um den Bundesligaskandal 1971 ging, war das Spiel unseres letzten und unseres nächsten Gegners eines der “verkauften” Spiele. Für 40.000 D-Mark kauften sich die Ostwestfalen seinerzeit den knappen Sieg gegen die heute noch “Knappen”. Offenbachs Präsident Canellas bot Hertha 140.000 Mark, doch Bielefeld hatte schon 250.000 Mark geboten. In der Konsequenz verloren die Arminen die Bundesligalizenz, bei Hertha wurden 15 Spieler bestraft und die Stadien blieben eine Weile leer (nicht pandemiebedingt).

Warum ich das schreibe? Weil es derzeit kaum etwas Berichtenswertes zu geben scheint. Der Boulevard hat zwar ein Scheinskandälchen über einen wie Rumpelstielzchen tobenden Trainer und einen angeblich verschreckten Superstar ans Licht der Öffentlichkeit zu zerren versucht, aber mal ehrlich: Das taugt nicht als Skandal, zumal der eigentliche Skandal ja sein dürfte, dass man sich auf so einen Medienpartner als “Säule” stützt. Klar, gegen den Boulevard ist es schwer, die öffentliche Meinung für sich zu gewinnen, aber muss man sich gleich so anwammsen?

An Reisen nach Bielefeld erinnere ich mich gern. Nette, entspannte Stimmung auf dem Weg zu dem in einer Kleingartensiedlung liegenden, “Alm” genannten Stadion. Im Vereinsheim des Kleingartenvereins gab es “betreutes Trinken” (die Behelmten standen neben dem Tisch und passten auf, dass jeder artig austrank, was er bestellte), in der Fußgängerzone konnte man sich bei fliegenden Händlern eindecken und wurde zum Teil sehr freundlich von der autochthonen Bevölkerung zum Verweilen eingeladen, dass man denken konnte, Ekel Alfred hatte doch Recht, als er sagte, der Berliner sei der beliebteste Bewohner des Erdballs. Ein Gefühl, was einem nicht überall vermittelt wurde. Woran wir Berliner im Allgemeinen und wir Herthaner im Besonderen vielleicht auch ein klein wenig beigetragen haben.

Doch zurück zur Arminia. Gleich zweimal holten wir Herthaner den erfolgreichsten Torschützen der Arminia seiner Zeit zu uns, der dann aber hier eher als Chancentod in die Geschichtsbücher einging. Arthur Wichniarek schoss seinerzeit in Bielefeld den Gegnern Löcher in die Tornetze, bei uns traf er meist, wenn überhaupt, das Außennetz. Etwas, was wir auch heute noch kennen, wenn sein Landsmann Herr Freitag auf dem Platz steht und nicht richtig in Szene gesetzt wird.

Zur “Weiterbildung” haben wir den besten Spieler, den die Akademie in den letzten Jahren hervorgebracht haben soll, in dieser Saison an die Ostwestfalen ausgeliehen, die von einem ehemaligen Trainer eines Berliner Vereins trainiert werden. Bislang dürfte der Erfolg dieser Mission für unseren Nachwuchsspieler als eher übersichtlich zu bewerten sein. Ob das am Spieler oder am Umfeld des Vereins liegt, welches vom Chefredakteur des 11Freunde Magazins abgöttisch geliebt wird und dessen Kinder zur Strafe Herthaner geworden sind? Wer weiß, auf jeden Fall haben Bielefeld und Berlin auf den zweiten Blick doch mehr gemein als einem lieb sein dürfte.

Wie sieht’s bei Euch aus? Was verbindet ihr mit Blöde-, äh, Bielefeld?

HaHoHe, Euer Opa

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