Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2020, Allgemein, DFB Pokal

Wochen der Wahrheit

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(opa) Wenn am Freitag in Braunschweig der Ball rollt, gibt’s keine Ausreden mehr, alles, was dann zählt, ist das, was auf dem Platz zu sehen ist. Was in der Vorbereitung zu sehen war, war geeignet, einige von uns in Angst und Schrecken zu versetzen, denn defensive Anfälligkeit kombiniert mit offensiver Harmlosigkeit war schon immer eine wenig erfolgreiche Kombination.

Auch wenn von vornherein klar war, dass diese Sommerpause mit ihrem extrem langen Transferfenster und der dennoch kurzen Vorbereitungszeit “speziell” wird, kann das kaum als Ausrede für das dienen, was in den Testspielen zu beobachten war. Eine blutleere Mannschaft, die sich nicht gegen Niederlagen stemmt, wo sich Spieler gegenseitig im Weg stehen und in der Fehler passieren, als würde auf dem Weg zum Nationalmannschaftsdebüt ein Glastisch im Weg stehen.

Zumal die in der Vorbereitung zu beobachtenden und vom Trainer analysierten Probleme bei Hertha ja nicht unbekannt sind. Schon einer seiner Vorgänger haderte damit, in der roten Zone Gefahr zu entwickeln. Der altgediente Herthafan denkt sich vielleicht “Allet wie imma”, doch Hertha hat doch ambitionierte Pläne und braucht dafür auch neue Fans. Womit will man die begeistern? Vielleicht weiß Herr Teichert Rat, der ja eine unnachahmliche Art hat, seine Mitmenschen für sich zu begeistern? Oder muss eine von einer Werbeagentur orchestrierte PR-Aktion herhalten, die dann hinterher zu einer angeblich spontanen Idee der Mannschaft umgelogen, äh, umgedeutet wird?

Und als wäre das alle noch nicht schlimm genug, köchelt es auch an anderer Stelle. Der Boulevard plustert den Fehltritt eines beauftragten Klinkenputzers, der beim exzentrischen Familienpatriarchen des Trigema Konzerns angeklopft hat, zu einem kleinen Skandälchen auf, was dazu führt, dass der Geschäftsführer Finanzen zurückrudern muss und sich – Erde verbrennend – mit „Hertha hat andere Pläne! Weder Preis noch Partner wären hier für uns spannend“ zitieren lässt. Bei Trigema wird man also vermutlich nie wieder anfragen müssen.

Auch die Aussage „Das Paket muss optimal passen. Das Timing ist dabei nicht das Wichtigste, sondern das Endergebnis“ wird sich zu gegebener Zeit noch einmal verproben lassen müssen, wenn fest steht, wer es denn nun geworden ist und was dafür über den Tisch gereicht wird.  

Dass die Erwartungen gestiegen sind, liegt nach den vielen Millionen des Investors und den großspurigen Ankündigungen, man werde 2025 im eigenen Stadion spielen, auf der Hand. Nun soll das Timing nicht so wichtig sein. Mögen die Spieler das nicht gehört haben. Und möge Bollys Serie nicht reißen.

Kommt gut in die Woche und bleibt gesund! HaHoHe, Euer Opa

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