Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2021, Allgemein

Die Reise geht weiter

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(opa) Mit derselben Überschrift, mit der es vor zwei Jahren mit unserem Rettungsboot mit diesem Blogeintrag losging, möchte ich auch heute in der Nacht an unserem gerade begonnenen zweiten Geburtstag eröffnen. Aus unserem Floß wurde eine Rettungsinsel und dank vieler helfender Hände haben wir mittlerweile einen stattlichen Dampfer mit einer verlässlichen Crew und meist angenehmen Passagieren, so dass ich nur selten “den Alten” geben muss, der mit Rauschebart und zerknautschter Kapitänsmütze von der Brücke knurrt. Unser Kahn ist auf Kurs, rund 1 Mio. Seitenaufrufe in den letzten 365 Tagen sprechen eine deutliche Sprache, dass wir gebraucht werden. Das ist letztlich auch der Treibstoff, der uns am Leben hält.

Als vor zwei Jahren in einer Nacht- und Nebelaktion unsere alte Heimat abgeschaltet werden sollte, blieb wenig Zeit für Grundlegendes oder Grundsatzdebatten. Ich vernahm nur den Wunsch, dass diese Community sich weiter austauschen möchte. Möglichst weitgehend unverändert, mit all den damit verbundenen Vor- und Nachteilen. Für die Alteingesessenen war es einfach, sich zurechtzufinden, die Charaktere in den Kommentarspalten sind weitgehend die selben geblieben, wenngleich wir dem einen oder anderen gute Reise wünschen mussten. Für Neulinge und etwas Zartbesaitetere ist der an Deck herrschende Ton dann doch manchmal rau wie die See, durch die unser Kahn in den letzten zwei Jahren fahren musste.

Denn nicht nur unsere Hertha hat dafür gesorgt, dass die Wellen hochschlugen, kurz nach unserer Gründung ging Klinsmann mit einem großen Knall und es folgten darauf viele Trainerwechsel und sogar Michael Preetz wurde beurlaubt. Auch das derzeit allbeherrschende Thema hat die Spanten unseres Bootes so manches mal quietschen lassen, dass man dachte, jetzt ist es soweit. Wir haben all das weitgehend unbeschadet überlebt, auch wenn die eine oder andere Blessur nicht zu vermeiden war. Aber die meisten hier dürften noch eine Kindererziehung genossen haben, die mit “so lange keiner blutet” genügend Resilienz geschaffen haben sollte, es auch mit Meinungen auszuhalten, die man nicht teilt.

Mein persönlicher Dank gilt allen, die daran mitgewirkt haben. Allen voran dem Maschinenraum, wo fleißige Helfer zum Teil völlig unbemerkt dafür sorgen, dass “der Bums” hier immer funktioniert, wenn wir ihn aufrufen. Danke an Euch fleißigen Hände, die ihr Euch mit Dingen beschäftigt, die für viele die berühmten böhmischen Dörfer sind und die wir ohne Euer Zutun hier schon längst im Dunkeln sitzen würden. Wir konnten uns Tag und Nacht auf Euch verlassen und zu keinem Spieltag und zu keinem Rücktritt oder Rauswurf war hier trotz durch die Decke gehender Klickzahlen Blackout, keine fiesen Hacker schafften es, uns lahmzulegen und selbst den Usern, die sich selbst technisch im Weg standen, habt ihr geduldig geholfen. Wir sagen viel zu selten danke dafür, heute ist Gelegenheit dazu und ich hoffe, dass sich viele in den Kommentaren anschließen werden.

Auch meine fleißigen Mitautoren möchte ich nicht vergessen zu erwähnen. Sunny und Malujeja steuern verlässlich und regelmäßig ihre Beiträge bei und liefern Diskussionsstoff. Ich weiß, mit welcher Akribie gerade unser Sunny die Spieltagsopener vorbereitet. Er sitzt zum Teil schon Wochen vorher und schaut sich Spiele von zukünftigen Gegnern an, um Euch deren Spielanlage und deren Akteure und deren Stärken und Schwächen zu liefern. Und wenn das, wie gestern zu lesen war, dem einen oder anderen zu ausführlich ist, dann ist das doch eher Bestätigung für die gute Arbeit denn Kritik, denn es bestätigt die Substanz Deiner Beiträge und wir haben erfahrungsgemäß scharf lesende und nachforschende Lektoren unter unseren Kommentaristi. Danke Sunny für Deine Mühe. Auch Dir, Malujeja sei Dank gesagt für die Kolumne, von der es im Laufe der nächsten Tage schon eine Fortsetzung gibt und die auch in der Rückrunde laufen wird.

Doch all diese Mühe wäre nutzlos, wenn es nicht Euch gäbe, die jeden Tag hier reinschauen, lesen und kommentieren. Für Euch machen wir das gern, damit wir weiter eine Plattform haben, auf der wir uns gern über unser Lieblingsthema und manchmal auch darüber hinaus austauschen. Im Laufe der Jahre sind gute Freundschaften entstanden und manchen “Hasslieben” seien darauf hingewiesen, dass ein Streit ohne Versöhnung sinnlos ist. Es geht in einer Diskussion nicht ums Besiegen, sondern ums Gewinnen. Nicht nur sprachlich ist das ein wesentlicher Unterschied. Seit unserem Umzug sind wir nicht nur “Klickmillionäre”, sondern wir haben hier auch bereits rund 75.000 Kommentare geschrieben und bei einigen denke ich mir, dass ich das auch gern als Opener veröffentlicht hätte. Habt also Mut, mir Eure Beiträge einzureichen oder Eure Idee zu diskutieren, auf Wunsch auch gern diskret via E-Mail oder als PN auf den sozialen Netzwerken.

Die größte Freude, die ihr Eurem Käpt’n zum Jubiläum machen könnt, ist, wenn ihr weiter mitmacht, Euch einbringt und wir uns gegenseitig weiter mit der Kraft unserer Worte zu überzeugen versuchen. Dann habe ich nämlich noch lange keinen Grund abzumustern. So, und nun blicke ich nochmal mürrisch durch den Feldstecher auf die See, klapp naseschniefend den Kragen hoch, übergebe an den 1. Offizier, zieh ich mich unter Tuten des Nebelhorns zu ‘ner Buddel Maria in die Kapitänskajüte zurück, wünsche Ahoi und salutiere zu einem dreifachen Ha Ho He, Euer Opa

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