Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2021, Allgemein, Länderspiel, Transfers

Huh!

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(opa) Da haben doch gestern die Deutschen Fußballer das Fußballmonster Island bezwungen, deren Fans so sympathisch das “Huh” machten, dass man sich auch auf einem Konzert von der Band “The Who” wähnen könnte. Beiträge, die mit schlechten Wortspielen beginnen, können schon am Anfang als Warnung verstanden werden weiterzulesen. Sagt also nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt. Donnerstag vorm Spiel ist der undankbarste Opener, andererseits kann man eigentlich schreiben, worüber man möchte und andere müssen das auch noch lesen. Huh!

Bei skandinavischen Mannschaften denke ich oft an die Dänen, die 1992 als Underdogs, denen niemand eine Chance geben wollte, ganz unverhofft anstelle von Restjugoslawien nachrückten. Spieler, deren Saison erst 3 Tage vorm Turnierstart beendet war und die – wie es die Legende erzählt – bereits bei Bier und Pölser am Strand saßen, wurden eilig zusammengetrommelt und schafften am Ende die Sensation, im Finale die Deutschen zu besiegen. Dabei ließ sich der damals für den BVB kickende Fleming Povlsen im Kicker wie folgt zitieren: “Wir haben keine Chance”.

Als Erfolgsgeheimnis der Dänen gilt bis heute (neben der Schwäche der Deutschen) eine Mischung aus guter Laune und wenig Druck, dazu eine Mannschaft mit Teamgeist statt Neid. Die Voraussetzungen, dass Hertha in diese Fußstapfen treten kann, sollten also durchaus bereitet sein, denn nach dieser Transferperiode wollten ja einige schon den Verein vom Spielbetrieb abmelden. Und große Erwartungen hat man an das Team um Trainer Dardai ja auch nicht, weder taktisch noch von den einzelnen Spielern her.

Insofern können wir eigentlich nur gewinnen, zumal wir vom letzten Platz aus in die Restsaison starten und es schlimmer ohnehin nicht werden kann. Daher trübt auch die Nachricht, dass sich Neuzugang und Torschütze Jovetic verletzt hat, nicht mehr unbedingt meine Laune. Jetzt kommen mit Bochum und Fürth zudem Gegner, an denen man das angeknackste Selbstbewusstsein einiger Spieler (und Fans) wieder aufbauen kann. Wenn Dardai es gelingt, den “Flow” zu erreichen, dann ist diese Saison noch alles drin und dann sei ihm auch jede Zigarre und jedes Gulasch gegönnt.

Und wenn nicht? Nun, dann ändert das doch nichts. Wir bleiben dennoch Herthaner, schmunzeln nach einem heftigen Fluch über die Tolpatschigkeit unseres Herzensvereins und wärmen unser Gemüt daran, eine Liga weiter unten die Tabellenspitze zu genießen und “Spitzenreiter” Rufe anzustimmen, während wir von Kiel bis Heidenheim durch die Deutsche Provinz tingeln und man sich von Pfalz zu Pfalz reisend fühlen kann wie ehedem die römisch-deutschen Kaiser. Und Deutschland ist schließlich ein schönes Reiseland, was oftmals nur deshalb unterschätzt wird, weil man den Bekanntenkreis mit weit entfernten Reisezielen oft mehr beeindrucken kann als wenn man offenbart, dass der nächste Urlaub an die Donau, Saar oder die Mosel geht, obwohl das dort sicher zauberhafter ist als z.B. in Kalkutta.

Machen wir es also wie die Dänen 1992. Dann jubeln wir am Ende wie die Isländer mit einem kräftigen

Ha-Huh-He Hertha BSC! – Euer Opa

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