(opa) Die Großwetterlage vorm Ligaauftakt scheint nach dem blamablen Pokalaus gegen Braunschweig eher so semi. Da sollte es niemanden verwundern, wenn sich die Fanseele Luft verschafft und “Jubelmeldungen” der hauseigenen Social-Media-Kanäle wie die Berichterstattung über die Media Days hämisch begleitet werden, dass man sich genötigt sieht, sich “Gepolter” zu verbitten. Hertha läuft in der Krise erfahrungsgemäß zu medialer Hochform auf.
Die Fanseele brodelt also gewaltig. Wobei es dem gemeinen Herthafan ohnehin meist nicht an Demut oder Geduld mangelt, aber wenn eine Vereinsführung sich hinstellt und selbstbewusst poltert, man spiele 2025 in einem eigenen Stadion, dessen Finanzierung gesichert sei und man einen Investor präsentiert, der hier eine knappe halbe Milliarde verfeuert, dann darf der “Übergang” zu besseren Zeiten deutlich kommoder ausfallen als gegen Braunschweig 5 Buden zu kassieren, nachdem man sich schon in den Testspielen der Vorbereitung weitgehend blamiert hat.
Den Misserfolg nur an der Viererkette festzumachen, dürfte jedoch zu kurz greifen. Wenn davor Löcher sind, die der Gegner umspielen kann, dann sehen auch Toru und Boyata alt aus. Wenn die bisherigen “Abräumer” wie Skjelbred nicht mehr da sind und deren Ersatz sich ums Schönspielen kümmern soll, ist doch klar, dass etwas aus der Balance gerät. Das hatte Dardai erkannt und die berühmte Berliner Hintenrumscheiße als Maximum dessen serviert, was mit diesem Team unter diesen Umständen geht, was immerhin zweimal für Europa gereicht hat, aber nicht schön genug war.
Nach der unsäglichen Covic-Episode kehrte nicht umsonst auch der Dampfplauderer zur guten, alten Dardai Taktik zurück und hatte damit Erfolg. Der nächste Entwicklungsschritt muss also sein, bei Beibehaltung der Balance und defensiven Stabilität den Fokus auf eine offensivere Ausrichtung zu lenken. Dabei den Blick auf die Innenverteidiger oder die Viererkette zu konzentrieren, scheint mir daher eher als Stückwerk.
Das Friedrichsche Drecksau-Interview wird auch nach einer Nacht drüber schlafen nicht besser. Friedrich hat sich hier keinen Gefallen getan, aber sehr wohl seinen Stallgeruch manifestiert, dass er in diesen Laden gehört, der in seiner Kommunkation immer wieder von Fettnapf zu Fettnapf tapst wie ein Bär, der gerade ein Faß Met zu sich genommen hat.
Wer von Euch würde sich denn gern irgendwo bewerben, wo in der Stellenbeschreibung “Drecksau gesucht” steht? Und würde ein solcher per “order mufti” verordnete Leader von den Mitspielern überhaupt akzeptiert? Spätestens bei der Frage sollte Friedrich demütig in sich gehen und seine Rolle beim Abgang von Favre reflektieren, wo ja das eine oder andere kolportiert wurde. Oder setzt er diese Rolle nun in der Führungsetage fort?
Angesichts der noch zur Verfügung stehenden Mittel, des Bedarfs und der voranschreitenden Zeit ist klar, dass die vom Boulevard befeuerte Gerüchteküche brodelt. Cordoba soll ein Thema sein, gestern tauchte auch Ünder von AS Rom auf, dazu immer wieder Grujic und auch die Anhänger einer Verpflichtung von Draxler geben nicht auf, den Gerüchten neue Nahrung zu geben. Allerdings stellt sich die Frage, ob auch nur einer davon Hertha wirklich weiterhelfen würde.
Langweilig wird es also keinesfalls zum Saisonauftakt. Pokalfinale haben wir hinter uns. Jetzt heißt es volle Konzentration auf den Abstiegskampf. Wer Aufholjäger-Shirts braucht, soll es mich wissen lassen. Die gibt’s für weniger als eine halbe Milliarde 😉
HaHoHe, Euer Opa