Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2020, Allgemein

Nähe und Distanz

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(opa) Die Coronakrise hat uns fest im Griff. Nicht nur, dass am Tag, der eigentlich ein Derbyfest in der Stadt gegeben hätte und einer Zeit, in der bis auf in Weißrussland und Australien kein Fußball gespielt wird, nein, auch jetzt sind schon die Folgen im Umgang miteinander spürbar.

Während die einen hamstern oder aggressiv werden, weil es derzeit bei einigen Produkten Nachschubprobleme gibt, leben andere ihre soziale Ader aus und versorgen ihre Nachbarn und erdulden, dass man ggf. ein paar Tage improvisieren muss.

Und unser Blog? Es würde uns allen hier in der jetzigen Zeit helfen, wenn sich niemand an irgendwelchen Überbietungswettbewerben beteiligt,

  • was er oder sie schon immer gewusst haben will,
  • dass er oder sie am allermeisten Angst vor was auch immer hat oder
  • für wie geil er oder sie sich oder wie überlegen er oder sie unser Land hält.

Es werden sicher noch härtere Zeiten auf uns zukommen. Die wirtschaftlichen Folgen sind schon jetzt unabsehbar, die athmosphärischen Folgen müssen es nicht werden.

Lasst uns ein Beispiel an dem nehmen, was in den sozialen Netzwerken gerade erfolgreich trendet: Das “distancing” führt zu mehr zwischenmenschlicher Nähe. Das dürfte von mir aus gern auch hier so sein.

Als Herthaner sind wir Kummer gewöhnt, da lassen wir uns doch nicht von so einem kleinen Kack-Virus ins Bockshorn jagen, sondern wir rufen “Na wat denn?” und trotzen der Krise, egal wie groß sie sein mag. Wir lassen niemanden zurück, haken Schwächere unter und wir stehen das gemeinsam durch.

Unsere (Fan-)Vorfahren haben den ersten Weltkrieg, den Zusammenbruch des Kaiserreichs, die spanische Grippe, die Weltwirtschaftskrise, die Tyrannei der Nazizeit, den Einmarsch der Russen, die Blockade, den Mauerbau und den Mauerfall überlebt, jetzt sind wir gefragt, ähnlich stark zu sein und zu zeigen, dass auch wir Krise können, zumal diese vergleichsweise kommod daher kommt, denn keiner muss hungern, dürsten oder frieren. Langeweile ist ein Luxusproblem.

Lasst uns gemeinsam bemüht sein, uns in der schweren Zeit etwas angenehme Zerstreuung zu schenken. Lasst uns körperlich Abstand halten und dennoch näher zusammenrücken, dann schaffen wir das.

HA HO HE, Euer Opa

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