(opa) Die Nachlese des letzten Spiels hat etwas gedauert, das frühsommerliche Wetter war einfach reizvoller als am Rechner zu sitzen und so konnte ich auf einer Wanderung durchs Havelland ein wenig meine Gedanken sortieren. Im Einsteinhaus in Caputh hatte ich eine reizende Museumsführerin, die nicht ganz ungerechtfertigt über Berlins Unfähigkeiten berichtete, dem Nobelpreisträger mit einem Haus am Wasser zu beschenken, bis dieser mitteilen ließ, dass er als Beschenkter nicht mehr zur Verfügung stehe, u.a. weil man ihm ein Haus schenken wollte, in dem noch jemand mit lebenslangem Wohnrecht wohnte, den man irgendwie vergraulen wollte, was wiederum Einstein nicht wollte. Irgendwie scheint sich in den letzten 100 Jahren diesbezüglich nur wenig verändert zu haben und Parallelen mit Herthas Stadionbau sind sicher nur rein zufällig. Mit Blick auf den Templiner See und unweit des Liegeplatzes seines Segelboots tat Einstein das, was er am liebsten tat: Denken.
„Das dreckige Trio“ weiterlesenKategorie: Spieltagsnachlese
Urbi et orbi – Frohe Ostern!
(opa) Ostersonntag, das höchste Fest der Christen, der Heiland ist wiederauferstanden, die lange Fastenzeit ist vorbei, es folgen die mit Ostern verbundenen Feiertage Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Doch so, wie der Papst bei der urbi et orbi Segnung nie “urbi et orbi” sagt, so ähnlich scheint es sich bei Hertha mit dem Begriff “Aufstieg” zu handeln, auch dieses Wort nimmt niemand in den Mund, wenngleich alle wissen, dass dieses Ziel nicht nur sinnstiftende Hoffnung ist, sondern Grundlage jeglicher weiterer Existenz im Profifußball. Nicht nur nach gestern ist aber auch längst klar, dass es eines der Auferstehung ähnlichen Wunders bedürfte, um das noch in dieser Saison zu bewerkstelligen.
„Urbi et orbi – Frohe Ostern!“ weiterlesenGlück auf, der (Ab-)Steiger kommt
(opa) Was für ein schöner Sommersonntag im mit rund 70.000 Zuschauern gut gefüllten Olympiastadion. Der Name der Gäste aus dem Bergschadengebiet zieht eben mehr Zuschauer in den Bann als Clubs wie Hoffenheim, Wolfsburg oder Elversberg, die organisch nicht einmal einen Bus vollbekämen. Fast volle Hütte also und beide Teams gingen nicht nur mit offenem Visier, sondern auch mit einer Art Tag der offenen Tür im Defensivverbund in das Spiel und brachten nicht nur ihre Trainer, sondern auch das Publikum mal in Verzückung, mal zur Weißglut. Frühes Tor, früher Ausgleich, wieder Führung, wieder Ausgleich, bevor Hertha den Hammer auspackte. Es könnte ein Brustlöserspiel nach Wochen der Agonie gewesen sein.
„Glück auf, der (Ab-)Steiger kommt“ weiterlesenMeisterschaftstruppe
(opa) Wer das Interview von Dardai vor dem Spiel gesehen hat, in dem dieser zugab, dass er 11-12 Spieler hat, mit denen er um die Meisterschaft spielen könne, musste im Anschluss rätseln, weshalb er diese nicht auf dem Platz stellt bzw. weshalb er diese nicht orchestriert bekommt. Stattdessen Klagen über die Qualität des zweiten Anzugs, den man für gewöhnlich doch dann aus dem Schrank holt, wenn der erste in der Reinigung oder beim Schneider zum Ausbessern ist. Dardais Meisterschaftstruppe traf jedenfalls auf einen gut orchestrierten Gegner voller Nobodys im Team, die auch keinen einzigen Moment Zweifel daran ließen, wer am gestrigen Sonntag die Hosen an hat.
„Meisterschaftstruppe“ weiterlesenDie große VAR-arsche
(opa) Auch nach mehrmals drüber Schlafen bin ich immer noch angefressen ob des Zustandekommens des letzten Ergebnisses. Hätte man vor dem Spiel gefragt, ob ein Punkt gegen ein Team von der Tabellenspitze okay wäre, hätte wohl jeder gesagt, dass das passt. Nach der skandalösen Nachspielzeit und dem skandalösen Eingriff des von mir niemals geliebten VAR muss man festhalten, dass Hertha zwei Punkte verpfiffen wurden. Ich weiß sehr genau, wer sich damals aus welchem Grund für den VAR stark gemacht hat und beabsichtige nicht, diese Menschen fürderhin noch sonderlich ernst zu nehmen. Der VAR hat eine andere Sportart aus dem Fußball gemacht, Entscheidungen werden dekontextualisiert, wenn die drölfte Superslomo eine Berührung andeutet, ohne zu betrachten, ob das wirklich entscheidend war. Man müsste den Kölner Keller einfach mit Beton ausgießen und so lange palettenweise mit Tennisbällen werfen, bis dieser Quatsch endlich beendet wird.
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