(opa) Während es bei Hertha vergleichsweise still zugeht, war in den letzten Wochen ja reichlich Konsum diverser “Ersatzdrogen” zu beobachten in Form von Tour de France, Damentennis, Klub-Fußball-WM, Damen-EM, Formel 1 und einigem anderen mehr. Es gab mal Zeiten, da wurde bei Hertha jeden Tag ein neues Transfergerücht diskutiert, angesichts unglaublich leerer Kassen und völliger Unklarheit in Sachen sportlicher Führung lohnt es sich für Medienschaffende offensichtlich nicht, das ohnehin heruntergedimmte Feuer der medialen Aufmerksamkeit zu befeuern. Die wichtigste Botschaft dürfte sein, dass Reese die Testkicks gegen Ludwigsfelde und Dynamo unverletzt überstanden hat.

Die Aussagekraft von Testspielen sind überaus dürftig, das wird sich auch im bevorstehenden Trainingslager kaum ändern, welches nach dem nächsten Testspiel gegen Havelse stattfinden wird. Warum Hertha zwischen Saisoneröffnung und Saisonstart nochmal nach Schottland fliegt, bleibt allerdings ein Rätsel. Auch wenn sich nachvollziehbarerweise viele Fans verzückt Flugtickets und durchaus stattlich bepreiste Eintrittskarten gekauft haben, die sonst bei jeder sich bietenden Gelegenheit “kein Zwanni für einen Steher” schreien, bleibt das doch widersprüchlich und sportlich fragwürdig. Immerhin gibt’s aber etwas abseits der ausgetrampelten Pfade zu erleben.

Und sonst so? Die neuen Trikots kommen, Castore ist genauso wie die Lizenz bestätigt, dafür geht das Theater mit Bobic weiter, Hertha spekuliert auf weiteres Entgegenkommen der Gegenseite und/oder auf weiteren Zeitgewinn. Ein klein wenig wurde die Forderung dadurch schon reduziert, wenngleich die zu zahlenden Zinsen das zum Teil wieder auffressen. Ein gutes Bild gibt der Verein damit nicht ab, zumal man ja gerade neues Spitzenpersonal sucht, welches sicher bei seiner Entscheidung berücksichtigen wird, dass man hier jahrelang auf Geld warten muss.

Gut übrigens, dass ich hiervon nicht leben muss oder Zeilengeld erhalte, denn so ein Sommerloch ist hart, wenn nicht gerade beim Lieblingsverein die Hütte brennt oder ein Investor Millionen verplempert sehen möchte. Der Alltag in Liga 2 ist hart, grau, trist und gleicht ein wenig dem Kampf um jeden Cent. Das geht auch vielen Kontrahenten in der Liga so, sei es Schlacke oder noch eine Liga tiefer die Münchner Löwen, die Schwierigkeiten haben, eine Lücke von 250.000 € im Saisonetat zu schließen. Währenddessen streichen die Bayern 52 Millionen und Dortmund 44 Millionen Euro nur durch die Klub-WM ein.

Bei der Frage, wie man so ein Sommerloch füllen kann, fallen mir neben dem Konsum anderer Sportarten auch Sport ein, den man selbst betreiben kann, wenngleich auch das durchaus zu Diskussionen anregen kann, denn auch Kegeln, Schach und Skat zählen als Sport genau wie Motorflug oder Motorbootfahren oder Boccia. Womit haltet ihr Euch “fit”? Oder spielt ihr schon Golf? 😉

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UPDATE (8.7.): Leider hat mein Co-Gastgeber nun angesichts der Wetterprognose und aus organisatorischen Gründen das Sommerfest abgesagt.

HaHoHe, Euer Opa