(opa) Vor wenigen Minuten lief die erlösende Nachricht über die Ticker. Hertha bekommt die ersehnte Zweitligalizenz und nicht wenige dürften durchatmen, dass der Kelch eines totalen Zusammenbruchs zumindest vorläufig an Hertha vorübergegangen ist. Zeitpläne können bestätigt werden, Transfers ab dem 1.7. vollzogen und die bereits angelaufene Planung vervollständigt werden. Doch auf der Party dürfte es eher Selters als Sekt geben, denn die Kassenlage bleibt klamm, die finanzielle Perspektive düster. Immerhin scheint es ein gutes Zeichen, dass uns der Investor nicht hat fallen lassen.
Sekt statt Selters ist auch aus dem Grund gut, weil es hilft, zu einer nüchternen Einschätzung der Lage zu kommen. Bei Nüchternheit betrachtet, hat die Erteilung der Lizenz nämlich vermutlich auch gleichzeitig neue Probleme auf den Tisch gebracht. Zum einen wird interessant sein zu erfahren, welche Kröten man dafür schlucken musste und wie sich das auf die Erlöslage der kommenden Jahre auswirken wird. Zum anderen muss ja dennoch die Anleihe in zwei Jahren zurückgeführt werden müssen und Hertha wird auch in zwei Jahren keine 40 Mio. € aufbringen können.
Doch jetzt darf erstmal Pal seine Fähigkeiten unter Beweis stellen, wie erfolgreich er in der 2. Liga mit der Mission Wiederaufstieg mit einem unter der Kassenlage von Manager Weber aufgestellten Kader sein wird. Mit Reese und Gersbeck hat man ja bereits Zweitligaspieler verpflichtet, böse Zungen behaupten, dass das auch für Spieler wie Niederlechner oder Richter gilt und noch bösere Zungen könnten anmerken, dass Änis Ben-Hatira frei wäre. Klar ist, dass die Regalhöhe für Hertha beschränkt ist und man Baustellen nur durchs Kollektiv und nicht durch individuelle Qualität wird zuschütten können. Ein Weg, den man in Köpenick seit einigen Jahren leidlich erfolgreich vorlebt.
An Fanzuspruch dürfte es nicht mangeln, schon in der Vergangenheit strömten in der Zweitligasaison reichlich Zuschauer ins Oly, zumal auch die Gästemannschaften mit reichlich Anhang anreisen dürften, (gleich zweimal) Hamburg, Magdeburg, Rostock, Braunschweig, Nürnberg und Hangover könnten für überraschend viele “Ausverkauftspiele” sorgen. Und für den einen oder anderen Wasserwerfer vorm Stadion. Der Zuschauerzuspruch an sich wird tendenziell weniger ein Problem als die fehlenden Einnahmen aus dem Hospitality-Bereich. Die VIP Logen waren in der letzten Zweitligasaison zur Hälfte verwaist, was eine nicht unerhebliche Lücke ins klaffende Finanzloch reißt.
Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie!
Hier noch die verprochene Übersicht an Terminen:
Mi, 21.6. Immerhertha Stammtisch im Leuchtturm
Mo. 26.6. Trainingsauftakt
Fr. 30.6. Bekanntgabe Spielplan
So, 2.7., 16 Uhr: Testspiel gegen RSV Eintracht 1949 in Stahnsdorf
Fr. 7.7., 19 Uhr: Testspiel gegen die Stasi im Jahnsportpark
12. bis 21.7. Trainingslager in Zell am See
Sa. 15.7. (Uhrzeit folgt): Herthaimmer Sommerfest im Vereinsheim der Märkischen Schweiz
Sa, 22.7. ab 10 Uhr: Saisoneröffnung (unklar, ob mit Hüpfburg)
am am 28.7. beginnenden Wochenende: 1. Saisonspiel (ohne DAZN)
HaHoHe, Euer Opa