Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2021, Allgemein, Länderspiel

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(opa) Da war er dann doch noch, dieser Moment, wo man als Fan gepackt wird. Als das erste Tor der Deutschen fiel, brandete Jubel bei meinen Gästen und auch bei mir auf. Und dank der vier Tore kam ich zwischenzeitlich kaum mit dem Nachschenken der “Kurzen” nach. Mampe und Persico flossen reichlich gestern Abend, an dem wir ursprünglich auf der Terasse gucken wollten und uns dann doch (auch wegen der unsicheren Wetterlage) kurzfristig dazu entschieden, in der auf angenehme 22° heruntergekühlten Laube zu bleiben. Schönhamwas.

Deutschland auf dem Weg zum Titel? So weit würde ich zwar nicht gehen, aber der gestern offensichtlich nicht nur bei den Fans geweckte Geist war durchaus spürbar, dass da mehr gehen könnte, als nach der Vorrunde die Heimfahrt anzutreten. Im Spiel gegen die Ungarn sollte Deutschland schon ein Unentschieden reichen. Doch am besten nochmal wie damals in Bern, wo einer aus dem Hintergrund schießen müsste? Hach, das waren Zeiten und auch damals waren die Deutschen nicht als Favoriten angereist und mussten sich in der WM Qualifikation u.a. gegen eine Auswahl des seinerzeit noch besetzten Saarlands durchsetzen, wie einer meiner fachkundigen Mitgucker gestern Abend zu berichten wusste.

Was sagt das aber aus, dass es ausreichend zu sein scheint, ein solches Spiel abzuliefern, um das deutsche Fußballpublikum abzuholen? Gibt es da Gemeinsamkeiten mit unserer alten Dame, die ja auch immer als schlafender Riese gehandelt wird, dem es nicht gelingt, das enorme Potential zu heben? Mit diesem schlafenden Riesen und vielen weiteren Aspekten rund um unseren Herzensverein beschäftigt sich auch das im Klartext Verlag erschienene Buch von Michael Jahn mit dem Titel “Hertha BSC – populäre Irrtümer und andere Wahrheiten”.

Auf sehr kurzweilige und unterhaltsame Art werden allerlei Anekdoten rund um Hertha zusammengetragen und auch wenn das meiste dem Kenner des Vereins bekannt sein dürfte, ist es Michael Jahn gelungen, noch ein paar Details zusammenzutragen, die in keiner “Klugscheißerrunde” fehlen dürfen. Von der Plumpe über den Dampfer, von den Fröschen bis zur Akademie, von Erfolgen bis zu Skandalen, von Siegen und Niederlagen, Zahlen und Anekdoten – es fehlt an nichts. Wer mitreden will, wer Danko Dikic war und welche Rolle er bei Hertha spielte, dem sei der Kauf des Buchs wärmstens empfohlen, welches sich sicher auch als Geschenk für Herthaner bestens macht.

Und da der Verlag mir freundlicherweise ein kostenfreies Rezensionsexemplar überließ, muss ich als “Influencer” diesen Blogopener daher als Werbung kennzeichnen, denn ich könnte ja den einen oder anderen dazu animieren, das Buch käuflich zu erwerben (wer möchte: 14,95 € – ISBN: 978-3-8375-2363-8). Es ist eine verrückte Welt geworden, in der wir leben, wo man für so ein Kiki einen Disclaimer zu brauchen scheint, ich hab vom Verlag ein Buch und keine Lustreise geschenkt bekommen und prahle ja schließlich nicht damit, Völkerrechtler zu sein 😉 Wobei mit letzterem kann man immerhin Kanzlerkandidat werden.

Doch wollen wir das nicht zu sehr politisieren, das macht der Fußball schon selbst. Das nächste Spiel gegen die Ungarn wurde ja schon zum Kulturkampf ausgerufen. Der Münchner Stadtrat hat sich fraktionsübergreifend dazu entschlossen, der UEFA zu empfehlen, das am Stadtrand auf einer ehemaligen Müllhalde stehende Schlauchboot in Regenbogenfarben erleuchten zu lassen, um ein Zeichen gegen Orban und dessen von der hiesigen abweichenden Politik im Umgang mit der LGBTQ (oder welche Buchstabenkombination auch immer gerade nicht “offendend” ist) Bewegung zu setzen. Hoffentlich wird auch Fußball gespielt.

Wem das Thema zu verfänglich ist, kann ja zum Wetter wechseln. Heute nochmal heiß und sonnig, ab morgen kühlt’s dann ab und die Regentonnen werden (hoffentlich) wieder voll. Und schon bald wird einigen wieder zu kalt sein. Irgendwas ist ja immer.

Kommt also gut durch die Woche, bleibt gesund, lasst Euch von mir nicht beeinflussen 😉 und vor allem: Bleibt blau weiß!

HaHoHe, Euer Opa

P.S.: Kleiner Nachtrag: Gestern ist mit Andreas ein treuer Stadionbesucher von uns gegangen, der nach langem und aufopferungsvollen Kampf seiner Krankheit erlegen ist. Möge seine Seele in Frieden ruhen.

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