Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2021, Allgemein, Spieltag

Sag’ zum Abschied leise servus

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(opa) Mit dem Titel vom in jungen Jahren in Berlin wirkenden Komponisten Peter Kreuder (mit wirklich aufregender Lebensgeschichte) geht’s los in die Woche. Nicht wenige suchen noch nach einer Haltung, wie man sich zum nun ausgeschiedenen Ex-Manager stellen soll und auch wenn ich selbst auch noch unschlüssig bin, bin ich jedoch felsenfest davon überzeugt, dass uns das noch eine Weile beschäftigen wird. Immerhin sind einige immer noch nicht über die Entlassung seines Vorgängers hinweg 😉

Preetz’ Wirken hat Spuren hinterlassen. Welche das bei Hertha waren, konnte jeder von Euch in den letzten Tagen hier und anderswo lesen. Prägend für eine kleine Ära waren die rund 12 Jahre als Manager in jedem Fall. Es wird am Ende auch eher nicht daran gelegen haben, dass er nicht genügend Chancen bekam. Wie kaum einer seiner Vorgänger durfte er auch nach den größten Rückschlägen und sogar nach zwei vermeidbar erscheinenden Abstiegen weitermachen. Die sofortigen Wiederaufstiege konnten das ramponierte Image aber genauso wenig reparieren wie das Erreichen von Europa oder Transfercoups wie die von den aus halb Europa gejagten Stocker, Kalou oder Lazaro.

Es gab Licht und es gab Schatten. Zu den Schattenseiten gehörte zweifelsohne ein unglücklich erscheinendes Händchen im Krisenmanagement, die Verpflichtung von Trainer Skibbe und kommunikative Tiefpunkte wie das später als Fehler eingestandene Selbstinterview. Berichte über Einmischungen ins Tagesgeschäft der Trainer, über die sich auch der mit Knall gegangene Jürgen Klinsmann beschwerte, geben einen Einblick in die Stimmung, die in der “Schlangengrube” herrscht, in der Michael Preetz gewirkt hat. Denn es ist davon auszugehen, dass jede Woche jede Spielermama und jeder Spielerberater an seinem Rockzipfel gehangen und um Berücksichtigung seines Schützlings geworben hat. Aber der Umgang damit ist Teil dieses Jobs.

Viele haben nie verstanden, weshalb man ihn nicht früher aus der Schusslinie genommen hat, die Angriffsfläche, die er bot, war für jemanden in dieser Position nach den zwei Abstiegen riesig und vermutlich hätte auch der Gewinn eines Titels daran nichts mehr geändert. Dass dieser Traum nicht wahr geworden ist und nun auch nicht mehr wahr wird, hat ggf. auch damit zu tun, dass die nach dem Einstieg von Tennor gestiegenen Erwartungen der Fans tatsächlich wohl nicht ganz so einfach zu realisieren waren. Zu groß die vom Vorgänger übernommenen (und mitabgesegneten) Altlasten, die durch die Abstiege und nicht aufgegangene Transferpolitik noch vergrößert worden waren und zu groß die Begehrlichkeiten “des Marktes”, nachdem Hertha dann Löcher stopfen und tatsächlich Geld ausgeben konnte. Eine Aufgabe, an der die Wahrscheinlichkeit zu scheitern vermutlich größer ist als darin zu bestehen. Aber wir reden ja auch nicht über den Pförtner.

Was Preetz mit Sicherheit nicht verdient hat, ist die Häme, die bisweilen über ihn ausgekippt wurde und nun auch wird. So sehr ich auch verstehe, dass Menschen seines Anblicks überdrüssig geworden sind, so sehr sollte man berücksichtigen, dass wir immer noch über einen Menschen sprechen, dessen Wirken diese Form und dieses Maß an bisweilen geäußerter und an persönliche Diffamierung reichender Unsachlichkeit nicht verdient hat. Auch, wenn man einem Menschen kein Denkmal bauen will, muss man es nicht zwingend den Tauben gleichtun.

Was mich interessieren würde, welche Spuren hat er bei Euch persönlich hinterlassen? Wie bleibt Euch Michael Preetz in Erinnerung?

Doch nun rüber zu MaLuJeJas Kolumne der drei Momente, noch geschrieben vor der Freistellung von Labbadia und Preetz. Wir haben gestern wegen der Aktualität der Ereignisse entschieden, die drei Momente genau wie die Wahl der Top-5 um einen Tag zu verschieben.

Meine Top-5 von #BSCSVW waren...

  • Netz (23%, 111 Votes)
  • Cordoba (13%, 62 Votes)
  • Der Greenkeeper (12%, 56 Votes)
  • Trainer Labbadia (9%, 43 Votes)
  • Pekarik (8%, 41 Votes)
  • Alderete (7%, 36 Votes)
  • Cunha (6%, 27 Votes)
  • Darida (5%, 26 Votes)
  • Leckie (4%, 18 Votes)
  • Redan (3%, 16 Votes)
  • Stark (3%, 13 Votes)
  • Tousart (2%, 9 Votes)
  • Herr Freitag (2%, 9 Votes)
  • Guendouzi (2%, 8 Votes)
  • Mittelstädt (1%, 5 Votes)
  • Schwolow (1%, 3 Votes)

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Die drei Momente von #BSCSVW

(mal) Das muss man erst einmal sacken lassen, da macht die kreative Abteilung Herthas wohl ihr bestes Saisonspiel und zum Schluss steht es 1:4, Stark verweigert ein Bekenntnis zum Trainer und Sky weist diesem im Live Interview schonmal darauf hin, dass er gefeuert ist. Wie immer unter Preetz’ Führung nimmt das Chaos seinen Lauf. Also alles beim Alten? In meinen Augen nicht. Diesmal gibt es einen kleinen, aber feinen Unterschied. Preetz hat einen Vorgesetzten, der seine Arbeit bewertet und ich habe einen Opa der meine 3 Momente erwartet.

Mein erster Moment, ihr könnt es euch sicher schon denken, ist

Der verschossene Elfmeter

Die Art und Weise, wie dieser geschossen wurde ist sinnbildlich. Warum versucht man was ganz Tolles, anstatt den Ball einfach mit samt Torwart durch das Netz zu schießen? Warum muss es immer das Besondere sein? In unserer Situation musst du die einfachen Dinge machen, schön spielen kann man, wenn man genug Selbstvertrauen und vor allem das Selbstverständnis in den Aktionen hat.

Mein 2ter Moment stammt aus der Nachspielzeit der 1ten Halbzeit. Na klar, Hertha Tore sind ja inzwischen so rar geworden wie Schnee im Winter. Aber ab und zu schlägt der Peka mal ne gute Flanke und der Cordoba schädelt einen rein. So lautet mein 2ter Moment selbstverständlich

Tor von Cordoba

Ich hatte ja gehofft, dass dieser Moment den sogenannten Knoten zum Platzen gebracht hat und Hertha sich gegen wirklich passive Bremer in einen Rausch spielt, um sich den Frust von der Seele zu ballern.
In der 57. Minute wurde diese Hoffnung zunichte gemacht und das Spiel war durch. So lautet mein 3ter und wohl spielentscheidender Moment

1:3 für Bremen

Wie dieses Tor gefallen ist spricht Bände, Leckie bekommt einen Bremer Einwurf direkt vor die Füße geworfen. Doch anstatt den Ball einfach erst einmal weit und hoch rauszuhauen probiert er sich im Dribbling und verliert so den Ball kurz vor dem eigenen Strafraum. Das Abwehrverhalten danach ist zwar auch eine Frechheit, aber allein wie diese Situation entsteht passt natürlich perfekt ins Bild welches Hertha zurzeit zeigt. Über Schwolow brauchen wir hier glaube ich nicht sprechen. Ich glaube nach dem 3:1 hat er dann auch seine ganze Klasse gezeigt und ein Kullerbällchen gehalten.

Auch wenn spielerisch viel gestimmt hat, wer vorne die Dinger nicht macht und sich hinten anstellt wie eine Schülermannschaft braucht sich nicht wundern, wenn nach 18 Spielen nur 17 Punkte auf der Habenseite stehen.

Das war es an dieser Stelle von mir mit der Hoffnung, dass ich das nächste Mal wieder über 3 Punkte von uns schreiben kann.

HA HO HE euer MaLuJeJa

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