Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2020, Allgemein, Mitgliederversammlung

Berliner Spätlese

208 Kommentare lesen

(opa) Es ist Spätherbst und auch wenn das meiste in den Weingütern bereits abgeerntet und der Federweißer größtenteils ausgetrunken ist, hängen an einigen Stellen immer noch Früchte an den Rebstöcken. Aus einigen wird Spätlese, wobei der Begriff etwas unpräzise ist, denn er sagt nur etwas über den Oechslegrad der Trauben, der höher sein muss (je nach Region zwischen 80 und 95 Oechsle) und weniger etwas über den Zeitpunkt der Ernte aussagt als über den Zustand. Noch später als die Spätlese kommt die Auslese, die ein noch höheres Mostgewicht haben muss und auch von Edelfäule befallene Trauben enthalten darf.

Was das mit Hertha zu tun hat? Nun, auf dem Platz hat man die Mannschaft deutlich verjüngt in dieser Saison, zu den Präsidiumswahlen hingegen traten größtenteils verdiente, ältere Männer an. Allen voran Präsident Werner Gegenbauer, der vor vier Jahren ankündigte, dass das seine letzte Amtszeit sein sollte und trotz seiner 70 Lenze nun noch einmal antrat. Und von den Mitgliedern zwar gewählt wurde, aber eine ordentliche Watsche abbekam. Wenn man die hier und in anderen mehr oder weniger sozialen Mdien schreibenden “Frustrierten” zusammenzählt, die in den letzten Jahren ausgetreten sind, hätte man Werner Gegenbauer ziemlich sicher abwählen können. 121 Nein-Stimmen fehlten am Ende, um den Präsidenten zu Fall zu bringen.

Also geht es weiter mit größtenteils altem Wein, der nicht einmal neue Schläuche bekommen hat. Wobei ein Highlight sicher die Wahl von Anne Jüngermann war, die sich sehr authentisch und dennoch kompetent vorstellte und nicht nur mit ihrem Charme und ihrer Ausstrahlung punkten konnte, sondern auch die Herzen der Fans erreichte. Auch, wenn eingangs vielleicht der Eindruck einer gewissen Vergreisung des Präsidiums entstand, ist es tatsächlich in den letzten Jahren verjüngt worden. Die aus meiner Sicht bedauerliche Abwahl Marco Wurzbachers ist hierbei allerdings eher kontraproduktiv. Wobei, wenn Seniorität keine Qualifikation ist, ist es Jugend auch nicht. Und es zeigt, welch merkwürdigen Dynamik die Mitgliederversammlung bisweilen nimmt.

Eine Dynamik, die der Mannschaft am Samstag durchaus übrigens nicht abzusprechen war. Man hat sich tapfer und gut zu verkaufen versucht und musste am Ende gegen zwei Mann mehr spielen, weil Schiri Stieler (der Name kommt wohl vom Punkte stehlen?) der Mannschaft von Bruno Labbadia den Zahn und Stecker zog. Nichts zählbares und am Ende ist auch eine Niederlage, bei der man sich gut verkauft hat, frustrierend. 3 Punkte aus 5 Ligaspielen, dazu ein blamables Aus im Pokal, sind sicher weit entfernt davon, was man sich selbst als Minimumziel gesteckt hat.

Ein Manager, der allerdings jetzt schon dem Team und vor allem dem Trainer das Vertrauen aussprechen muss, sollte aufhorchen lassen, denn ewig wird Preetz den medialen Druck nicht ohne Weitergabe ans unter ihm werkelnde Personal handhaben. Und es zeigt, dass die Installation von mehr Management allein kein Selbstzweck ist. Der ehemalige Performance Manager sitzt genauso ratlos mit auf der Bank, ohne, dass sich das Spiel verbessert hat. Immerhin ist ihm anzurechnen, dass man auf der Suche nach einem “Drecksack” war. Ob man dabei fündig geworden ist?

Bleibt noch die TOP 5 des Spiels zu wählen. Wer hat Euch am Samstag gefallen?

Meine TOP 5 des Spiels gegen "Gummibärenbande Leipsch" waren

View Results

Loading ... Loading ...

Und weil gestern Wahl war, auch noch ein Stimmungsbild zum neu gewählten Präsidium:

Gegenbauers knappe Wiederwahl...

View Results

Loading ... Loading ...

Mit der Wiederwahl des Vizes Manske...

View Results

Loading ... Loading ...

Das neue Präsidium....

View Results

Loading ... Loading ...

Ansonsten wünsche ich Euch eine schöne Woche, bleibt gesund und diskutiert weiter fleißig.

HaHoHe, Euer Opa

208 Comments
neueste
älteste
Inline Feedbacks
View all comments