Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2021, Allgemein

Der (blau-)weiße Riese?

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(opa) Was für ein Wochenende, was am Freitag mit einem fulminanten wie leider erfolglosen Spiel unserer Hertha begann, die sich gegen den Rekordmeister nicht nur ebenbürtig behauptete, sondern auch echte Torchancen erspielte. Genutzt hat es nur zumindest noch nichts, wer allerdings vorher mit einem Sieg rechnete, dem sei ein regelmäßiger Gang zum Arzt empfohlen. Der blau-weiße Riese ist endgültig im Abstiegskampf angekommen und braucht nun die Rezepte, die Pal Dardai schon einmal aus dem Kochtopf zauberte, als nur ein Tor Unterschied darüber entschied, dass Hertha nicht in die Relegation musste.

Was jetzt schon spürbar ist, dass es eine neue Hierarchie im Team zu geben scheint. Ehemalige “Lieblinge” des beurlaubten Trainers spielen nur noch eine Joker-Rolle, dafür dürfen Spieler ran, die ausgebootet waren. Jarstein zahlte das bislang zurück, Torunarigha bis zu dessen von Sané verursachten Verletzung, die schon beim Zusehen weh tat, bis zu diesem Zeitpunkt auch. Die Rochaden im Mittelfeld hingegen scheinen noch einer gewissen Suche nach Orientierung geschuldet, bei der Auswahl sei das dem Trainer aber durchaus zugestanden, zumal die Konstellationen jede für sich seinen eigenen Reiz hat.

Dass der Rest der Liga dann nicht wie erwartet spielt und sich Wettbewerber um den Klassenerhalt mit durchaus überraschenden Erfolgen an Hertha vorbei- oder heranrobben, sollte die dringend erforderliche Konzentration aufrecht erhalten helfen. Ein Sieg im nächsten Spiel am Samstag in Stuttgart wäre daher besonders hilfreich. Daher ist der Trainer wohl mehr mit “Kopfarbeit” als mit körperlichen Training, was in den seit Samstag fallenden Schneemassen, die es lt. der Prognose eines durchaus renommierten Klimaforschers aus dem Jahr 2000 (“Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben”) gar nicht geben dürfte, ohnehin kaum sonderlich angenehm ist.

Und so, wie in unserer Region eben dann doch nicht die vom Boulevard befürchteten Jahrhundertmassen an Schnee angefallen sind, so entpuppt sich auch Hertha und seine Ambitionen vom Big-City-Club eher als der übersichtliche Scheinriese Tur Tur. Nur mit dem Unterschied, dass sich zumindest derzeit wohl niemand ernsthaft vor uns fürchtet. Das wird wohl noch einige Zeit dauern, bis es soweit ist und ob wir das alle miterleben werden, steht in den Sternen.

An dieser Stelle sei zum bitterkalten Wochenauftakt noch darauf hingewiesen, dass die beiden Geschäftsführer im hauseigenen Sendeformat bei Lena ein Interview gegeben haben:

War da nicht einmal was unter dem Stichwort “Selbstinterview”? Carsten Schmidt scheint langsam angekommen zu sein im Hertha Kosmos, zu sky Zeiten hätte er gegen solcherlei Content jedenfalls noch gewütet wie Rolex-Rumme darüber, dass der heilige FC Bayern vorm Gesetz keine Extrawurst gebraten bekommt. Es sei ein “Skandal” – und meinte damit nicht die Menschenrechtssituation in Quatar, sondern in Brandenburg. Naja, das kann jeder leicht selbst einordnen.

Herzlichen Dank an dieser Stelle für Euer Feedback zum relativ jungen Format der “3 Szenen des Spiels”. MaLuJeJa und ich hatten da offensichtlich einen ganz guten Riecher, als wir vor ein paar Wochen in einem Telefonat dieses Format skizzierten, was ja auch zum Mitmachen und Diskutieren einlädt. Mal gucken, was noch an Formaten dazukommt auf unserem hoffentlich nie endenden Weg im immer komfortabler werdenden Rettungsboot über den Ozean der Herthastürme. An dieser Stelle grüßen wir unserem Obermaschinisten @dbechstein und wünschen ihm rasche Genesung und gute Besserung.

HaHoHe, Euer Opa

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