Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2020, Allgemein

Zurück zur Demut?

(opa) Vor rund 24 Stunden wurde im ausverkauften Olympiastadion das Spiel gegen den Rekordmeister angepfiffen und all das, was vorher gesagt, geschrieben oder gehofft wurde, musste sich nun auf dem Platz beweisen. Das Ergebnis dürfte einige eher ernüchtert haben, die sich von dem vor Optimismus und Visionen sprühenden Cheftrainer haben anstecken lassen.

Die erste Halbzeit konnte man noch einigermaßen gut mithalten, in Halbzeit zwei brach Hertha nicht nur ein, sondern wurde – sehr zur Freude des gefühlt überwiegend aus den neuen Bundesländern angereisten Gästefans – regelrecht vermöbelt. All das Gerede über nach Berlin gehörende Superstars, Champions League und Big City Club war mit Abpfiff auf die Substanzlosigkeit zusammengedampft, vor der einige vorher gewarnt hatten.

Und die Spieler, die im Trainingslager an der langen Leine über das “wann und wie” ihrer Ernährung entscheiden durften und nur einmal am Tag auf dem Platz standen, machten auch keine Werbung für einen weiteren Besuch im traditionell um diese Jahreszeit eher zugigen Olympiastadion. Fehler im Aufbauspiel vereinten sich mit kopflosem Ballgeschiebe im Mittelfeld und falls sich doch mal ein Ball in den gegnerischen Strafraum verirrte, vermochte es kein Herthaspieler, den Ball zu verwerten. Der kicker benotete die Spieler entsprechend deutlich. Welche Note würde es wohl für den Trainer geben?

Gibt es Anlass zur Hoffnung? Naja, wenigstens heißt bis zum Saisonende in der Liga kein Gegner mehr FC Bayern. Aber leichter wird es auch nicht, wenn beim nächsten Spiel der am wenigsten schlechte Spieler gelbgesperrt fehlt. Die Wofsburger sind genauso wenig Laufkundschaft wie die Gelsenkirchener, die beim Rückrundenauftakt am Freitag Abend die Gäste aus Mönchengladbach klar und deutlich deklassierten und gegen die Hertha gleich zweimal hintereinander antreten muss. 

Dazu kommt eine Tabellensituation, die mit zwei Punkten Abstand zu einem Relegationsplatz deutlich macht, dass man doch noch einmal unten reinrutschen könnte. Klinsmann wird extrem-brutal-mega viel von dem ihm zugesprochenen Motivationstalent brauchen, um die Knoten im Kopf zu lösen, die sich da bei dem einen oder anderen Spieler bilden. Abstiegskampf mit einem Trainer, der von Champions League redet? Das kannte man bislang eher vom HSV und Hertha wäre nicht der erste Verein, der seine Situation da falsch eingeschätzt hätte.

Aber bevor meine Gedanken allzu schwarz werden, lasst uns gegenseitig Motivation geben. Was macht Euch Hoffnung für die Rückrunde? Oder kommt nun doch noch ein “Megaspieler”, der uns den Heilsbringer macht? Wenn ja, dann ein Offensiver, wie heute von Klinsmann selbst ins Gespräch gebracht? Eins scheint festzustehen: Mit Klinsmann wird es nicht langweilig.

Jetzt ist Euer “Paffpaffpaff” gefragt.