Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2022, Allgemein, Länderspiel

Speiseplan zum Runterspülen

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(opa) Zu den heutigen Spielansetzungen des Turniers, welches ich nicht schaue, geht es vielfältig zu. England, Iran, Senegal, Niederlande, USA und Wales sind im Topf, was rein kulinarisch zunächst einmal wenig vielversprechend klingt. Aber ich verspreche, mir Mühe zu geben, ein paar Spezialitäten zusammenzutragen, die ich mit den Ländern, deren Küche mir vertraut ist, assoziiere und bei den anderen schauen wir einmal, was die Suchmaschine ausspuckt.

England: Gutes Essen und England sind zwei Begriffe, die nicht ohne Erläuterung in einem Satz verwendbar sind. Zwar mögen die Engländer die Tischsitten mitgeprägt haben, aber ich zumindest assoziiere bei Gedanken an die englische Küche eher etwas barbarisches wie Black Pudding, in einer Form mit Mehl vermengten Blutes, serviert von Personal mit schlechtem Zahnstatus. Aber wenn die Engländer etwas tatsächlich ganz gut können, dann ist es Frittieren und so entscheide ich mich heute für Fish&Chips, in knusprigem Bierteig fritierte Fischstücke, die man mit Malzessig würzt und mit einer Remoulade, garniert mit Kartoffelscheiben, die ebenfalls frittiert wurden, serviert. Und da es noch früh am Tag ist, entscheide ich mich für eine Tasse des Nationalgetränks Tee.

Iran: Die persische Küche gehört sicher zu den besseren dieser Welt und bietet eine unglaubliche Vielfalt. In Berlin gibt es einige wirklich gute persische Restaurants. Meine Empfehlung als Einstieg tendiert zu Kebab und dazu trinkt man Doogh, ein gesalzenes Yoghurtgetränk.

Senegal: Die Suchmaschinen spucken als Nationalspeise Thieboudienne aus, ein zu festlichen Anlässen servierter Reiseintopf mit Fisch und Gemüse. Und obwohl es eine Brauerei im Senegal gibt, die ein Bier namens “Gazelle” braut, entscheide ich mich angesichts der Uhrzeit für Bissap, einen aus der Roselle gebrühten Tee, von dem es heißt, er schmecke beim ersten Aufguss bitter wie der Tod, beim zweiten lieblich wie das Leben und beim dritten süß wie die Liebe.

Niederlande: Beim Wettbewerb der Länder, die kulinarisch mit am wenigsten zu bieten haben, sind die Niederlande immer ein Spitzenkandidat. Und da mir nach all den bisherigen Speisen nach etwas Süßem ist, entscheide ich mich für Poffertjes und dazu einen Jenever, der ein wenig beim Aufräumen im Verdauungstrakt behilflich ist und deren bisweilen lästigen Schlachtenbummler erträglicher macht.

USA: Wer schon einmal im “The land of the free and the home of the brave” in einem Supermarkt war und das dortige Angebot bewundern durfte, der dürfte über meine Wahl kaum verwundert sein: Beef muss es sein, am besten als Steak in Brontosaurusdimension, dazu einen saftigen Maiskolben und eine Süßkartoffel, was man alles mit einem Glas Cola herunterspült, als würde sich der Niagara an den gleichnamigen Fällen herabstürzen. Fußball ist dennoch nicht so ihr Ding, aber dabei sein ist ja bekanntermaßen alles.

Wales: Hier fällt meine Wahl heute auf ein traditionelles Cawl, ein Eintopf aus Lamm, Zwiebeln, Möhren, Lauch und Wurzelgemüse wie Pastinaken oder Steckrübe. Als Getränk wähle ich einen Cider von Gwynt y Ddraig und denke an Ortschaften wie Cwmrhydyceirw.

Kulinarisch gewinnen heute Persien, der Senegal und USA gegen Wales geht unentschieden aus. Lasst uns darauf mit einem Stadionbier aus Katar anstoßen 😁

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