Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2021, Allgemein, Spieltag, Transfers

Servus, Grüezi und Hallo!

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(opa) Heute Abend grüße ich aus dem schönen Val d’Hérens (auf Deutsch Eringertal), ein Seitental der Rhône im französischsprachigen Teil des Schweizer Kantons Wallis, wo ich für ein paar Tage mein Homeoffice hinverlegt habe und mit zwei weiteren “Herthaimmerern” ein paar Tage versuche, in einem kleinen Chalet mit Blick auf eine Staumauer in den Bergen auszuspannen, hinter der 400 Millionen Kubikmeter Wasser gestaut werden. Wenn die bricht, säuft hier vermutlich die Region bis zum Genfer See ab. Falls sich der eine oder andere fragt, was das mit Hertha zu tun hat? Ich hab die letzten Tage wegen der Anreise hierher nur mit einem halben Auge mitlesen können, ich habe aber wahrgenommen, dass einige das gestrige Spiel ähnlich bewerten als wäre hier der Staudamm gebrochen.

Dabei ist es natürlich absolut legitim, Ergebnis und Zustandekommen trennen zu wollen, immerhin hat das auch der Trainer im Interview nach dem Spiel gemacht. Weshalb sollte man das hier in der Retrospektive nicht dürfen. Unstrittig dürfte sein, dass endlich die ersten drei Punkte auf dem Konto unserer alten Dame sind. Dass man sich spielerisch gegen einen Aufsteiger schwer tat und sich von diesem unter Druck setzen ließ, sollte allerdings auch nicht ohne den Kontext bewertet werden, dass eine Mannschaft, die drei Spiele hintereinander verloren hat, unter dem Druck auch mal verkrampft und so wirkte Herthas Spiel auch über lange Phasen.

Es gibt daneben ja auch durchaus andere Aspekte, die einem Hoffnung machen können. Ein Newcomer, der ins kalte Wasser geschmissen wurde und dessen Namen auch Eingeweihte vorher wohl noch nie gehört hatten. Und ein Neuzugang, der gleich mal ein Tor schießt und im traditionell linken Berlin eventuell neue Fangruppen zu Hertha lockt, die “Mao” huldigen wollen. Auch der Neuzugang Serdar machte zwei Buden und steht in den “Elfen” des Spieltags beim kicker und der Tagesschau.

Warum also Trübsal blasen oder die Saison verloren geben? Dass sich von Dardai trainierte Mannschaften schwer tun mit einer “modernen” Spielgestaltung, ist nun kein Wunder und selbige erwartet wohl auch niemand vom knurrigen Ungarn. Gestern dürfte es ausschließlich darum gegangen sein, die drei Punkte mitzunehmen und Motivation und Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten zu finden. Darauf aufbauend wird man am Freitag gegen den nächsten Aufsteiger antreten und etwas Ergebniskorrektur zu betreiben versuchen.

Dass Hertha derzeit nicht mit Mannschaften auf taktischem Topniveau mithalten kann, wird wohl noch eine Weile so bleiben und das ist auch weniger tragisch, so lange man nicht in Abstiegsgefahr ist. Hinter den Kulissen wird man sicher schon an einer mittelfristigen Strategie arbeiten, wie man sich im Bereich Taktik aufstellen will, in dieser Saison dürfte das kaum im Lastenheft stehen und damit dürfte sich dann auch erklären, weshalb Dardai noch Trainer ist.

Das Getöse von Lars Windhorst muss hingegen mittlerweile als Störgeräusch eingeordnet werden. Zwar ist verständlich, dass er angesichts von 375 Mio. investierten Euros einen höheren Anspruch formuliert, andererseits ist das Verhalten wohl eher Pfeifen im Walde, weil sein Investmentkonzern als angeschlagen gilt und er kurzfristig einen größeren Geldbetrag als Liquidität benötigt. Da scheint sich Windhorst zu denken, dass sich positives “Getöse” rund um die medial wirksame Hertha da gut macht. Dass er damit dem Verein einen Bärendienst erweist, steht auf einem anderen Blatt und können die Mitglieder ihm auf der nächsten MV persönlich sagen, so er denn tatsächlich kommt.

Bitte seht mir nach, dass ich nach einer strapaziösen Anreise heute auf die TOP 5 und die Wahl des Spielers im Fokus verzichte, ich schiebe das morgen nach.

Haltet die Ohren steif und bleibt Blauweiß, HaHoHe, Euer Opa

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