(opa) Es gibt Momente, in denen fehlen einem die Worte. Gestern war so einer, als Hertha vom Karnevalsverein in einer Einfachheit zerlegt wurde, dass man denken konnte, eine Schülermannschaft wäre gegen Profis angetreten. Nichts gelang Hertha.
Nun kann jedes Team mal einen schlechten Tag haben, aber das, was da auf dem Platz zu sehen war, scheint strukturellerer Natur zu sein. Dieses Team hat keine taktische Vorgabe oder kann oder will diese nicht umsetzen. Ehemalige Leistungsträger sind kaum wiederzuerkennen. Was also läuft schief?
Die Stimmung dürfte eher übersichtlich sein und auch viele Fans sind ratlos. Die Hoffnung, wenigstens etwas Positives lesen zu können, verpuffte bei einem Blick in die Kommentare. Kann Hertha also nur noch ein Wunder helfen?
Erleben wir eine Katastrophensaison wie damals, als wir uns gerade noch so in die Relegation retten konnten, die wir dann kläglich (und wegen der Amtshilfe des Verbandes) vergeigten? Und natürlich steht in einer solchen Situation der Trainer zur Disposition. Aber wer soll sich das denn bei Hertha antun? Wie verzweifelt muss ein Fußballlehrer sein, sich das anzutun?
Das Anforderungsprofil an einen neuen Trainer wäre ja, mit dieser Mannschaft umgehen zu können, die trotz Rekordausgaben nicht stimmig zusammengestellt wirkt und an der sich jetzt schon drei Trainer die Zähne ausgebissen haben. Und der nächste Saison nicht nur schönen Fußball spielen lässt, sondern auch noch Europa ins Visier nimmt.
Hertha ist gerade dabei, mal wieder den Beweis zu erbringen, dass Geld allein keine Tore schießt. Den entscheidenden Unterschied zwischen einem Ahnungslosen mit Geld und einem Ahnungslosen ohne Geld löst man nicht mit noch mehr Geld.
Wenn dann noch öffentlich fabuliert wird, man bräuchte ein neues Stadion und das müsse noch größer werden, dann sollte die Frage gestellt werden, wo man so viele Masochisten herbekommen soll, die sich das, was da auf dem Rasen geboten wird, denn antun wollen. Und es erinnert stark an das, was beim HSV mit zum Untergang geführt hat.
Aber vielleicht gelingt es uns ja, uns in unserer Selbsthilfegruppe etwas Halt zu geben und den Glaube an die Zukunft und Hoffnung wiederzufinden. Ich wünsche es uns.