Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2020, Allgemein

Bitte gehen sie weiter…

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(opa) Da hat die Liga sicher viel Lobbyarbeit geleistet, um auch die Politik dazu zu bewegen, sich zumindest unter bestimmten Umständen eine Fortsetzung des Spielbetriebs vorstellen zu können. Konzepte wurden geschrieben, Experten bemüht, wenn es um einen dreistelligen Millionenbetrag geht, scheint kein Knopf die berühmte Hose halten zu können.

Kluge Politiker wissen, wie sie unpopuläre Aussagen vermeiden. Ex-Kanzler Schröder sagte zu möglichen Steuererhöhungen “Ich halte nichts davon”, nichtsdestotrotz kamen diese. Und Bundesinnenminister Seehofer, zuständig für Sport, ließ sich damit zitieren, dass er sich eine Fortsetzung des Spielbetriebs vorstellen könne. Die langatmige Erklärung, dass dies natürlich nur unter gewissen Umständen stattfinden dürfe und keine Extraregeln in Sachen Quarantäne gelten dürften, passt ohnehin in keine Überschrift.

Und so wohnen wir weiter dem unwürdigen Schauspiel bei, dass uns die Liga beschert, in der es niemanden zu geben scheint, der die Schwingungen des Publikums wahrzunehmen im Stande ist. Um die Stimmung in der Öffentlichkeit weiter im eigenen Interesse beeinflussen zu können, hat die DFL lt. Berichten des kicker die Vereine angewiesen, keine proaktive Kommunikation hinsichtlich der Testergebnisse mehr vorzunehmen. Die Angst vor “echter” journalistischer Berichterstattung scheint groß zu sein, wenn man zu solchen Maßnahmen greift.

Um es noch drastischer auszudrücken: Wenn der Fußball seine Coronatests ähnlich ernst nimmt wie seine Doping-Tests, dann sollte der Gesetzgeber den Spielbetrieb keinesfalls wieder zulassen, bis wir die Pandemie im Griff haben. Lediglich 14 von 36 Vereinen sind lt. kicker bislang nachweislich ohne Coronafälle gewesen. Wie will man trotz aller Verlautbarungen so einen sicheren Spiel- oder Trainingsbetrieb sicherstellen? Wir sollen es nicht erfahren, die DFL bittet uns weiterzugehen. Absurd.

Und bei Hertha?

Da hat man den Vertrag mit dem wieselschnellen Offensivmann Dilrosun bis 2024 verlängert. Für Neuzugang Tousart plant man ein Kennenlernen mit dem Trainer per Videoschalte, während sich Manager Preetz im kicker über die Situation beklagt, dass die UEFA das Rückspiel der CL von Lyon nach jetzigem Stand im Juni plant, obwohl unklar ist, ob das überhaupt stattfinden kann.

Der an Augsburg verliehene Eduard Löwen kann sich eine Verlängerung in der schwäbischen Großstadt vorstellen, die zu einer der ältesten Städte Europas gehört. Ob es daran liegt, dass die Stadt Augsburg wegen eines städtischen Feiertags die höchste Anzahl gesetzlicher Feiertage bundesweit hat?

Immerhin dürften viele der Fußballprofis aufatmen, die Friseure dürfen ab morgen wieder öffnen. Hurra.

In diesem Sinne, kommt gut in die Woche und bleibt weiter gesund! HaHoHe, Euer Opa

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